Erkältungskrankheiten: Männer leiden stärker darunter als Frauen

Von Heidi Albrecht
3. Januar 2014

Für Frauen ist das leidvolle Klagen kranker Männer oft ein Anlass zur Belustigung. Zu unrecht, wie nun einer aktuelle Studie belegt. Untersucht wurde das Verhalten von 53 Frauen und 34 Männern nach einer Grippeschutzimpfung. Das Ergebnis war erstaunlich, denn die Forscher konnten nachweisen, dass das Immunsystem der Frauen stärker reagiert, als das der Männer.

Verantwortlich dafür sind Gene, deren Aktivität durch das Hormon Testosteron beeinflusst werden. Demnach empfinden Männer tatsächlich die Beschwerden einer Erkältung oder eines grippalen Infekts stärker, als Frauen.

Stärkere Immunantwort auf Erreger bei Frauen

Die Studie zeigte, dass Frauen wesentlich mehr Antikörper als Reaktion auf eine Impfung produzieren, als Männer. In vorangegangenen Studien konnte dies bereits anhand einer Computersimulation nachgewiesen werden und zudem wurde nachgewiesen, dass Frauen stärker auf Attacken von Viren und Bakterien reagieren. Ein Blick in die Evolution zeigt, dass diese Unterschiede sehr wohl einen Sinn hatten. Denn zu Zeiten der Jäger und Sammler war ein weniger anfälliges Immunsystem für Männer von Vorteil, da sie doch öfter unter leichten Verletzungen litten.

Grippeschutzimpfung empfohlen

Heute spielt das natürlich keine Rolle mehr und Ärzte raten nach wie vor zur Grippeschutzimpfung. Da bislang die Grippewelle noch nicht eingesetzt hat, lohnt sich eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt. Nach zwei Wochen ist der Impfschutz aktiv. Schwangeren, Menschen über 60 und chronisch Kranken wird diese Impfung ans Herz gelegt.