Dampfinhalationen und Ibuprofen helfen bei Erkältung kaum

Von Cornelia Scherpe
12. November 2013

Die Nase ist zu, der Hals schmerzt und man fühlt sich völlig erschöpft. Die meisten Erkältungen sind zwar harmlos, doch wenn man betroffen ist, fühlt man sich einfach furchtbar. Auch bei einem starken Immunsystem ist es die Regel, dass man sich im Schnitt drei Mal pro Jahr mit den nervigen Symptomen herumärgern muss.

Ibuprofen und Dampfinhalation gegen Erkältungen

Bei einer schweren Erkältung ist daher auch viel Ruhe angesagt und der Hausarzt rät meist zu Dampfinhalationen und zur Einnahme des Schmerzmittels Ibuprofen. Doch ausgerechnet die beiden gängigsten Empfehlungen bringen offenbar in der Praxis nicht viel.

Zumindest kommt eine Studie nun zu diesem Schluss. Man arbeitete mit 889 Erwachsenen, die sich aufgrund einer Erkältung in ambulante Arztpraxen begeben hatten. Die Studie lief drei Jahre und alle Teilnehmer wurden in Gruppen aufgeteilt. Insgesamt gab es zwölf Gruppen, wobei nach Schmerzmittelwahl (Ibuprofen, Paracetamol oder beides) und Höhe der Dosierung unterschieden wurde. Außerdem sollten die Patienten drei Mal am Tag eine Dampfinhalationen anwenden und dies jeweils für 15 Minuten.

Nur die Symptome einer Erkältung können geheilt werden

Am Ende der Studie stand fest, dass Ibuprofen unabhängig von der Dosierung die wahrgenommenen Symptome bei den Patienten kaum verbessert hatte. Die Forscher vermuten, dass die Schmerzmittel zwar kurzzeitig helfen, die Erkältung durch ihren Wirkstoff aber sogar noch verschlimmern können. Sie beinhalten einen Stoff, der Entzündungen im Körper hemmt, doch der Körper braucht den Entzündungsprozess, um die Erkältungserreger zu bekämpfen. Auch die Dampfinhalation brachte den Erkrankten offenbar nichts.

Bisher ist es übrigens nicht möglich, eine Erkältung an sich zu heilen. Die Medizin konnte bisher nur Mittel entwickeln, die bei der Bekämpfung der Symptome helfen. Den Rest muss der Körper noch immer ganz allein bewerkstelligen.