Blinden das Augenlicht zurückgeben? Forschern gelingt der erste Durchbruch

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2012

Wer seit Geburt an blind ist, der lernt sich in der Welt mit anderen Sinnen zu orientieren. Dennoch ist man stets anders als alle um einen herum, was wohl gerade für blinde Kinder sehr belastend ist. Wer durch einen Unfall oder eine fortschreitende Erkrankung erblindet, für den ist es oft noch viel schwerer.

US-Forscher haben sich seit Jahren mit der Frage beschäftigt, ob man diesen Menschen ihre Sehkraft schenken könnte. Bei drei betroffenen Erwachsenen ist es nun zum ersten Mal gelungen. Die durch einen Genfehler Erblindeten konnten nun Gesichter erkennen und sich beim Einkaufen mit den Augen orientieren. Was hatte man mit ihnen gemacht?

Die drei litten an der leberschen kongenitalen Amaurose, der angeborenen Blindheit, von der von 80.000 Kindern eines betroffen ist. Hierbei handelt es sich um einen Gendefekt, aufgrund dessen die Netzhaut langsam zerstört wird. Am Anfang besitzen die Kinder noch ihre Sehkraft, doch sie verlieren sie mehr und mehr, bis das Auge nicht einmal mehr hell und dunkel auseinander halten kann. Der Grund ist, dass den Betroffenen durch das fehlerhafte Gen ein Enzym fehlt. Genau hier setzte die Therapie an. Man unterzog die Freiwilligen einer Gentherapie, was zu einer Reaktivierung des Enzyms führte. Nach weiteren Studien will man mit dieser Therapie allen Menschen mit der leberschen kongenitalen Amaurose helfen.