Stromtherapie erweitert Gesichtsfeld nach Sehnervschädigung

Von Frank Hertel
15. November 2011

Dr. Carolin Gall arbeitet als Wissenschaftlerin an der Universität Magdeburg. Sie berichtet in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Brain Stimulation" von einer transorbitalen Wechselstromstimulation, die sie an Patienten mit Sehnervschädigung durchgeführt hat. Die 42 Probanden litten alle seit durchschnittlich 5,5 Jahren an partieller Erblindung.

Bei 21 Patienten wurden die funktioniernden Zellen rund um die Läsionsstelle mit Stromstärken zwischen 5 und 30 Hz dazu animiert, neue Verknüpfungen aufzubauen. Die andere Hälfte der Patienten wurde ohne ihr Wissen ohne Strom behandelt. Sie diente als Kontrollgruppe. 10 Tage lang wurde jedes Auge 10 bis 20 Minuten behandelt.

Bei der Stromgruppe erweiterte sich nach 10 Tagen das Gesichtsfeld um 27 Prozent. Bei der Placebo-Gruppe immerhin um 2 Prozent. Zwei Monate später gingen die Werte in beiden Gruppen leicht zurück.