Neue Herz- und Darmerkrankung entdeckt - Mutation des SGOL1-Gens geht auf die Wikinger zurück

Von Ingo Krüger
7. Oktober 2014

Ein internationales Forscherteam hat eine seltene Erkrankung entdeckt, die zugleich die Herzfrequenz und die Darmbewegung betrifft. Die Krankheit mit Namen "Chronic Atrial and Intestinal Dysrhythmia Syndrome" (CAIDS) ist schwerwiegend und hat ihre Ursache in einer seltenen Mutation in einem einzelnen Gen, das die rhythmischen Kontraktionen von Herz und Darm verbindet.

Die Folgen der seltenen Erkrankung

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Mutation des SGOL1-Gens den Schutz von bestimmten Nerven- und Muskelzellen im Darm und im Herz reduziert, was eine frühzeitige Alterung dieser Zellen aufgrund eines erhöhten Zellzyklus hervorruft. Betroffene leiden an einer langsamen Herzfrequenz und benötigen einerseits einen Herzschrittmacher, andererseits müssen sie sich einer Darmoperation unterziehen.

Die aktuelle Untersuchung ergab auch, dass CAIDS-Patienten gemeinsame Vorfahren haben. Ihre Stammbäume ließen sich auf ein Paar zurückführen, das 1620 in Frankreich heiratete.

Deren genetisches Erbe geht zurück bis in das 12. Jahrhundert und folgt dem Weg von Wikingern, die von Skandinavien in die Normandie übersiedelten. Deren Nachfahren wanderten fünf Jahrhunderte später nach Nouvelle-France, der heutigen Provinz Quebec, aus.