Viele Epilepsiepatienten sehen sich mit psychosozialen Schwierigkeiten konfrontiert

Von Frank Sprengel
30. September 2013

Wie eine beim 21. Weltkongress für Neurologie (WCN) in Wien vorgestellte Studie vom mailändischen Istituto Neurologico Carlo Besta, zu der jeweils 40 Männer und Frauen im Durchschnittsalter von 41 Jahren mithilfe des "Psychosocial Factors Relevant to Brain Disorders in Europe"-Protokolls oder kurz "PARADISE"-Protokolls befragt wurden, zeigt, leiden viele Epilepsiepatienten an psychosozialen Problemen. Diese Probleme seien zumeist eine direkte und/oder indirekte Folge der Erkrankung.

Als indirekte Ursachen seien Nebenwirkungen von bestimmten Epilepsiemedikamenten sowie mangelnde Sensibilität vonseiten der Mitmenschen zu nennen. Um gegen die letztgenannte Ursache vorzugehen, sei es nach Auffassung des Studienleiters immens wichtig, für eine entsprechende Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung zu sorgen. Das gängigste Problem sei jedenfalls Ruhelosigkeit, von der etwa 80 Prozent der Patienten betroffen seien. Zudem zählten unter anderem emotionale Belastung durch die Erkrankung, Angst und an Depressionen erinnernde Symptome zu den typischen Folgeerscheinungen.

Weitere Probleme, die den Alltag vieler Epilepsiepatienten erschweren, zeigten sich beispielsweise beim Steuern von Fahrzeugen, beim Erinnerungsvermögen sowie am Arbeitsplatz. Ein Lichtblick der Studie sei aber immerhin, dass bei gut der Hälfte der Befragten die besagten Probleme mit den Jahren der Erkrankung nachgelassen hätten.