Immer mehr Rentner sind Epileptiker und bleiben damit allein

Bei älteren Menschen werden oft Epilepsie und Alzheimer verwechselt, Betroffene sind damit allein

Von Cornelia Scherpe
19. Juli 2010

Früher betrachtete man Betroffene als vom Teufel besessen, doch auch heute noch sind längst nicht alle Menschen genügend über Epilepsie aufgeklärt. Bei einem Anfall verkrampfen sich die Muskeln im Körper, oft gehen die Betroffenen zu Boden und bleiben dort unter schweren Zuckungen liegen. Oft einher damit gehen Dinge wie Verwirrtheit und auch phasenweise Bewusstlosigkeit.

Häufige Verwechslung von Alzheimer und Epilepsie bei älteren Menschen

Epilepsie ist eine Krankheit die auch zunehmend ältere Menschen trifft. Leider bleiben diese oft allein mit der schweren Krankheit. Angehörige erkennen die Symptome häufig nicht, verwechseln sie mit Demenz oder sind einfach vollkommen überfordert. Lebt ein Rentner allein, können die Anfälle auch völlig übersehen werden, denn Betroffene registrieren während der Verwirrtheit nicht, was mit ihnen geschieht. Eine diagnostizierte Epilepsie kann jedoch gut medikamentös behandelt werden.

Wer eine Erkrankung bei sich, Verwandten oder Bekannten vermutet, sollte einen Arzt konsultieren.

Epileptiker in die stabile Seitenlage bringen

In Deutschland gibt es auch spezielle Epilepsieambulanzen. Nach einer Diagnose müssen Angehörige informiert werden, damit sie sich bei einem Anfall richtig verhalten. Betroffene sollten bei einem Anfall so gut wie möglich in die stabile Seitenlage gebracht werden. Auch wenn Arme und Beine zucken, sollte man nicht versuchen, diese festzuhalten oder in eine bestimmte Position zu ziehen, da so schnell Gelenkschäden auftreten können. Das in den Mund legen von Gegenständen, damit der Betroffene sich nicht beißt, ist dagegen ein alter Mythos. Dies sollte nie getan werden, da die Gefahr der Zahnschädigung oder des Verschluckens besteht.