Tod bei Epilepsie: die Schlafposition scheint eine Rolle zu spielen

Das Sterberisiko in der Nacht ist bei Bauchschläfer-Epileptikern größer

Von Cornelia Scherpe
20. Februar 2015

Obwohl Epilepsie inzwischen gut therapiert werden kann, ist die Krankheit nach wie vor unheilbar. Die Patienten tragen dabei trotz intensiver Behandlung das Risiko auf einen plötzlichen Herzstillstand.

Risikofaktor Schlafposition

Von 2.000 Betroffenen versterben statistisch drei Personen. Pro Jahr macht dies in Deutschland rund 800 Epileptikertode aus. Viele versterben dabei in der Nacht während des Schlafs.

Eine aktuelle Meta-Studie hat in diesem Zusammenhang die Theorie entwickelt, dass der Tod von der Schlafposition abhängt. Die Daten aus 25 älteren Untersuchungen zeigen, dass die meisten in Bauchlage versterben.

  • Bei erwachsenen Epileptikern treten 73 Prozent der Todesfälle in dieser Schlafposition auf.
  • Bei Kindern sogar in sechs von sieben Fällen.

Insgesamt konnte man die Daten von 413 Patienten auswerten. In elf Fällen lagen sogar Video-Daten vor, wo die Bauchlage eindeutig zu sehen war.

Bauchlage vermeiden

Dennoch ist die Aussagekraft der Analyse beschränkt, da die Zahl der untersuchten Patienten vergleichsweise klein war. Auch der Grund, warum das Sterberisiko ausgerechnet bei Kindern in Bauchlage höher ist, können die Forscher sich nicht erklären.

Bis weitere Daten vorliegen, rät man jedoch allen Betroffenen nach Möglichkeit auf dem Rücken oder der Seite einzuschlafen. Bei Epileptikern in Partnerschaft ist auch dieser gefragt. Bemerkt er oder sie in der Nacht die Bauchlage, sollte er den Epileptiker wecken, oder gegebenenfalls selbst sanft auf den Rücken drehen.