Herzschrittmacher können das Risiko auf eine Endokarditis erhöhen

Von Cornelia Scherpe
30. April 2012

Bei einer Endokarditis handelt es sich um eine lebensgefährliche Entzündung. Betroffen ist die Herzinnenhaut, die unsere Herzhöhlen und die unmittelbar angrenzenden Arterien auskleidet. Eine solche Entzündung kann durch Herzschrittmacher ausgelöst werden, wie eine aktuelle Studie ermittelt hat. Demnach sind die benutzten Elektroden nicht ganz ungefährlich und können Erreger zum Siedeln im angrenzenden Gewebe anlocken.

Untersucht wurde 2.760 Menschen, die nachweislich aufgrund ihres Herzschrittmachers an einer Endokarditis erkrankten. Sie machen damit grob gerechnet 6,4 Prozent aller Fälle einer Entzündung der Herzinnenhaut aus. 25 Prozent der Probanden verstarben auch aufgrund ihrer Infektion. Die meisten der von einer Infektion betroffenen waren Männer. Sie machten 74 Prozent der Fälle aus. Im Schnitt waren diese 71 Jahre alt.

In exakt 84,2 Prozent der Fälle ließ sich durch das Anlegen einer Blutkultur auch feststellen, wodurch die Endokarditis bei den Patienten ausgelöst worden war. In der Regel waren Staphylokokken, eine Bakterienart, Schuld. Die Forscher gehen davon aus, dass sich rund 50 Prozent der Betroffenen diese in der Klinik eingefangen hatten, in der sie behandelt worden waren.