Schnell und sicher eine Lungenembolie ausschließen - Wells-Score und D-Dimer-Schnelltest reichen

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2013

Bildet sich im Körper eines Menschen ein Gerinnsel, kann das zum Verschluss des betroffenen Gefäßes führen und damit zur Thrombose. Es ist allerdings auch möglich, dass sich das Gerinnsel löst und durch die Blutgefäße des Körpers wandert.

Landet es im Herzen oder im Hirn, kommt es zum Herzinfarkt, beziehungsweise zum Schlaganfall. Setzt es sich dagegen in der Lunge fest, ist eine Lungenembolie die Folge.

Jeder dieser Vorfälle kann potenziell tödlich enden, daher ist es auch entscheidend, dass Ärzte schnell feststellen, was genau vorliegt und unverzüglich handeln. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass der sogenannte Wells-Score und der D-Dimer-Schnelltest bereits völlig ausreichen, um sicher eine Lungenembolie auszuschließen.

Die Studie arbeitete mit mehr als 300 Hausärzten und deren 598 Patienten. Alle wurden ambulant behandelt und es lag am Hausarzt, bei Beschwerden wie Atemnot eine Lungenembolie auszuschließen. Anders als ein Krankenhaus kann dieser nur auf Wells-Score und D-Dimer-Schnelltest zurückgreifen.

Der Wells-Score wird errechnet, indem sieben Untersuchungen durchgeführt werden. Kommt der Arzt auf mehr als sechs Punkte, liegt eine Lungenembolie vor. Wer dagegen nur einen oder keinen Punkt hat, ist definitiv nicht betroffen. Da viele Patienten oft aber genau zwischen diesen Werten liegen, wird der D-Dimer-Schnelltest ebenfalls durchgeführt. Die Studie aus den Niederlanden zeigt zum ersten Mal, wie sicher die Diagnose ist, wenn man beide Tests verbindet.

Bei der anschließenden Kontrolle im Krankenhaus hatten insgesamt 12,2 Patienten eine Lungenembolie, was der Hausarzt in der Mehrzahl der Fälle problemlos festgestellt hatte. Die Fehlerquote lag nur bei 1,5 Prozent. International hat man sich darauf geeinigt, dass eine Quote von bis maximal zwei Prozent normal ist. Hausärzte können demnach problemlos die Diagnose mit den einfachen Tests stellen.