Behandlung von Lungenembolien mit Fibrinolyse hat sich bewährt: Risiko bleibt

Von Nicole Freialdenhoven
17. April 2014

Bei einer Lungenembolie kommt es zu einer gefährlichen Verstopfung der Blutgefäße in der Lunge, die zumeist von einem Blutgerinnsel (Thrombus) ausgelöst werden.

Bislang wurden diese Verstopfungen zumeist durch die Gabe von Heparinen behandelt, die das Blut verdünnten und so die blockierte Arterie in der Lunge langsam wieder öffneten. Allerdings ist diese Form der langsamen Behandlung nicht sinnvoll, wenn ein Herzversagen droht und die Blockade schnell wieder aufgehoben werden muss. Hier hat sich die sogenannte Fibrinolyse bewährt.

Fibrinpolymere und ihr Risiko

Dabei wird das Enzym Plasmin benutzt, das gezielt auf die sogenannten Fibrinpolymere einwirkt, die das Blutgerinnsel zusammenhalten. Plasmin sorgt zunächst für eine Aufspaltung und dadurch für eine Auflösung des Thrombus in der Arterie.

Allerdings ist die Behandlung mit höheren Risiken verbunden, da die Fibrinolyse zu schweren Blutungen führen kann. Dies ergab die Auswertung der Daten von insgesamt 1006 Patienten aus 76 unterschiedlichen europäischen Zentren, die nun veröffentlicht wurde.

Demnach konnte die Zahl der Kreislaufzusammenbrüche und Todesfälle dank der Fibrinolyse signifikant gesenkt werden, allerdings erlitten auch mehr Patienten schwere Blutungen und das Risiko für tödliche Schlaganfälle erhöhte sich.