Behandlung von Kontaktekzemen - Neue Leitlinie soll helfen

Eine strikte Vermeidung von Reizstoffen ist sehr wichtig

Von Cornelia Scherpe
27. Oktober 2014

Menschen mit einem Kontaktekzem leiden an einer Hautkrankheit. An einer oder auch mehreren Stellen der Haut kommt es immer wieder zu Reizungen, die jucken, Entzündungen entstehen lassen und an sich sehr schmerzhaft sind. Schätzungen zufolge sind in Deutschland zwischen 15 Prozent und 20 Prozent der Menschen einmal im Leben von einem Kontaktekzem betroffen.

Behandlung von Kontaktekzemen ist schwierig

Die Behandlung dieser Ekzeme gilt als schwierig, da der Hautarzt viele Informationen benötigt und die Ekzeme sehr unterschiedlich im Auftreten sein können. Zudem muss der Patient engmaschig kontrolliert und therapiert werden, um einen Erfolg zu erzielen.

Ferner kommen Behandlungsmethoden zur Anwendung, die sich bisher in Studien noch nicht eindeutig als wirksam erwiesen haben. Eine neue Leitlinie soll nun helfen, die Behandlung zu verbessern. Die S1-Leitlinie griff dabei auf klinische Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zurück.

Einflussfaktoren

In der Orientierungshilfe können Hautärzte, aber auch ihre Patienten, nachlesen, welche Einflussfaktoren ein Kontaktekzemen entstehen lassen können und welche Methoden zur sicheren Diagnose sich als sinnvoll herausgestellt haben. Auch Hinweise, welche Fragen man an die Patienten stellen sollte, sind in der neuen Leitlinie verankert.

Anamnese

Wichtig ist beispielsweise, die Patienten nach ihrem Beruf zu befragen. Nicht selten geht das Ekzem unmittelbar auf die Arbeit zurück. Laborberufe, aber auch die Arbeit in Werkstätten und als Reinigungskraft, können die Haut durch Chemikalien stark reizen und am Ende die Kontaktekzeme entstehen lassen.

Für den Patienten ist die Abklärung dieser Ursache besonders wichtig, da bei einer Bestätigung der Arbeitgeber informiert werden sollte.

Therapie

Bei der Therapie ist eine strikte Vermeidung der Reizstoffe ebenso wichtig, wie eine strenge Pflege der Haut. Eine Immuntherapie, um eine Toleranz gegen die Stoffe zu entwickeln, war bisher nicht wirksam und wird in der Leitlinie daher nicht empfohlen. Sinnvoll ist dagegen eine UVB- oder PUVA-Therapie, wenn das Ekzem chronisch geworden ist.