Ekzem - Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Ekzem stellt eine entzündliche Hautreaktion dar. In der Regel ist diese nicht-infektiös. Man unterscheidet mehrere Formen von Ekzemen; sie können akut oder chronisch auftreten und demnach verschiedene Symptome verursachen. Die Diagnose stellt meist der Hautarzt. Zur Behandlung wird beispielsweise Kortison eingesetzt; doch auch die Lichttherapie kann der Therapie dienen. Informieren Sie sich hier ausführlich über das Ekzem.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei einem Ekzem handelt es sich um eine entzündliche Hautreaktion. Sie kann, je nach Typ, Stadium und Ursache unterschiedliche Symptome aufweisen und auch chronisch verlaufen.

Meist ist ein Ekzem nicht-infektiös. Doch es kann zu einer sekundären Infektion kommen, die zu einer Hautschädigung führt und des Weiteren zu einem psychosozialen Problem werden kann.

Es werden mehrere Formen des Ekzems unterschieden:

Ursachen

Ekzeme können durch eine Vielzahl verschiedener Faktoren verursacht werden. Trockene Haut ist ein hoher Risikofaktor für die Bildung von Ekzemen. Wird die Haut zu häufig gewaschen, herrscht durch die Heizung eine trockene Luft im Wohnraum oder ist die Haut draußen kalten Temperaturen ausgesetzt, so produziert sie nur unzureichend Fett.

Einige Formen von Ekzemen bilden sich an Stellen des Körpers, an denen sich viele Talgdrüsen befinden. Dies ist zum Beispiel auf der Kopfhaut der Fall. Hier können Keime oder eine krankhafte Veränderung des Talgs Auslöser der Ekzeme sein.

Auch Allergien können die Ursache für Ekzeme sein. Zugrunde liegende Erkrankungen sind unter anderem Neurodermitis oder Heuschnupfen.

Auch an Stellen des Körpers, an denen sich viele Schweißdrüsen befinden und demzufolge eine starke Schweißproduktion vorliegt, sind gefährdet für Ekzeme. Dazu zählen zum Beispiel die Füße und Hände. Wenn die Hände bei körperlichen Arbeiten durch Handschuhe geschützt werden, geben diese vermutlich Substanzen an die schwitzigen Hände ab, die dann zur Ekzembildung führen.

So genannte Kontaktekzeme entstehen - wie der Name bereits sagt - durch Kontakt mit dem jeweiligen Stoff. Dazu zählt unter anderem Nickel oder auch Säuren. Ein Kontaktekzem verursacht durch Nickel befindet sich zum Beispiel im Bereich der Ohren, wenn der Betroffene nickelhaltigen Ohrschmuck trägt.

Verlauf

Ekzeme können in den meisten Fällen gut behandelt werden. Jedoch ist es von entscheidender Bedeutung, die auslösende Ursache herauszufinden. Sonst würde sich das Ekzem immer wieder bilden oder chronisch werden. Gelangen jedoch Krankheitserreger in die nässenden Bläschen des akuten Ekzems, kann dies zu einer Hautinfektion führen.

Symptome

Ekzeme können an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers auftreten und verschiedenartig aussehen. Es gibt sowohl akute als auch chronische Ekzeme. Alle Ekzeme verursachen jedoch einen Juckreiz auf der Haut.

Akute Ekzeme

Bei akuten Ekzemen treten eine Rötung sowie eine Schuppenbildung an der betroffenen Hautstelle auf. Neben diesen beiden Symptomen findet man auch kleine Knoten oder Blasen im Bereich des Ekzems. Die kleinen Bläschen können auch nässen.

Tritt das Ekzem im Bereich des Kopfes auf, schuppt sich die Kopfhaut sehr stark. Häufig findet man die Ekzeme am Ansatz der Haare und hinter den Ohren.

Auch an den Augenlidern kann sich ein Ekzem bilden. Die Augenlider sind dann geschwollen.

Chronische Ekzeme

Chronische Ekzeme verursachen Schuppen und eine Verdickung der Hautstelle. Diese Form der Ekzeme tritt häufig im Zusammenhang mit Allergien auf und verursacht dann

  • eingerissene Ohrläppchen
  • bräunliche Verfärbungen im Bereich des Nackens und
  • tiefe Linien zum Beispiel in den Händen.

Die Haut ist hier äußerst trocken.

Diagnose

Der Hautarzt (Dermatologe) benötigt in der Regel keine weitergehenden Untersuchungen, um ein Ekzem zu diagnostizieren. Ekzeme verursachen deutliche Symptome, so dass die Diagnose aufgrund des Aussehens und den Beschwerden gestellt werden kann.

Äußerst wichtig ist es jedoch, die Ursache des Ekzems herauszufinden. Vermutet der Arzt eine Allergie, führt er einen Allergietest durch. Hier gibt es verschiedene Testmöglichkeiten.

Beim so genannten Prick-Test werden dem Patienten Lösungen verschiedener möglicher Allergie auslösender Stoffe auf den Unterarm getropft. Die Haut wird jeweils leicht eingeritzt, damit die Lösung unter die Haut gelangen kann.

Reagiert die Haut an einer oder mehreren Stellen mit einer Rötung, ist der Patient auf diese Substanz(en) allergisch. Bei einigen Ekzemformen werden auch die Hautschuppen unter dem Mikroskop untersucht.

Behandlung

Wie genau die medikamentöse Therapie aussieht, hängt von der auslösenden Ursache ab. Ein akutes Ekzem wird zudem anders behandelt als die Vorbeugung vor einem weiteren Ekzem.

Patienten mit einem akuten Ekzem erhalten in der Regel von ihrem Hautarzt eine Salbe mit Kortison verordnet. So wird die Entzündung schnellstmöglichst behandelt.

Juckt die betroffene Hautstelle sehr stark, können zusätzliche Salben verordnet werden. Auch Tabletten stehen hier zur Verfügung. Auch ölhaltige Badezusätze können im Rahmen der Therapie angewendet werden.

Ist die Ursache des Ekzems eine Neurodermitis, erhalten die Patienten gesonderte Medikamente. Teilweise werden bestimmte Formen von Ekzemen auch mit einer speziellen Lichttherapie behandelt.

Vorbeugung

Ist das akute Ekzem abgeheilt, benötigt die Haut eine gesonderte Pflege, um einem neuen Ekzem vorzubeugen. Um die Haut nicht unnötig auszutrocknen, sollten die Patienten statt eines Vollbades lieber eine Dusche nehmen. Zum Händewaschen sollten nur milde Seifen benutzt werden.

Nach dem Waschen oder Duschen sollte die Haut nur mit einem Handtuch trocken getupft werden. Festes Rubbeln trocknet die Haut unnötig aus. Anschließend muss die Haut gut eingecremt werden.

Um einem Ekzem vorzubeugen, muss jeder Betroffene die auslösende Ursache kennen. Wer zum Beispiel durch nickelhaltigen Schmuck Ekzeme bekommt, sollte sich nickelfreien Schmuck kaufen.

Wer beruflich oder auch privat Hautkontakt mit reizenden Stoffen hat, sollte spezielle Handschuhe tragen, um die Haut zu schützen. Neu gekaufte Kleidungsstücke sollten vor dem ersten Tragen grundsätzlich gewaschen werden, um seine Haut so wenigen Giftstoffen wie möglich auszusetzen.

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