Eierstockkrebs wird oft zu spät erkannt - Ärzte wollen die Therapie verbessern

Von Cornelia Scherpe
10. Mai 2013

Eierstockkrebs ist eine gefürchtete Tumorform. Es sind allein hierzulande rund 8.000 Frauen, die jährlich diese Diagnose erhalten. Das große Problem bei dieser Krebsart: Das bösartige Geschwür wird meist viel zu spät erkannt. Die Frauen sind im Schnitt bereits über 65 Jahre alt und können nur durch eine radikale Entfernung der Eierstöcke behandelt werden.

Onkologen kommen dem sich sehr schleichend entwickelnden Krebs meist zu spät auf die Spur. Dies ist auch nicht die Schuld der Frauen, denn man kann ihnen nicht vorwerfen, sie hätten keine Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen.

Die Wahrheit ist: Bisher gibt es kein allgemeines Screening zur Früherkennung von Eierstockkrebs. Die einzige Möglichkeit zur Erkennung hat der Frauenarzt bei der jährlichen Tastuntersuchung. Diese jedoch kann kleine Geschwüre noch gar nicht erkennen. Eine zweite Möglichkeit zur frühen Diagnose bietet der Ultraschall, doch dieser wird meist von der Krankenkasse nicht übernommen.

Und auch die Therapien nach der gestellten Diagnose sind oft nicht ideal. Immer wieder müssen Studien feststellen, dass die OPs nicht gut verlaufen oder eine Chemotherapie nicht richtig auf die Patientin eingestellt wurde. Die Auswertung der AGO, der "Arbeitsgemeinschaft Gynäkologischer Onkologen", hat gezeigt, dass 50 Prozent aller Behandlungen zu Wünschen übrig lassen. Das bedeutet, dass bei jeder zweiten Patientin Fehler gemacht werden.

In Berlin hat man daher nun ein neues Programm ins Leben gerufen. Man nennt es "Klinik-Netzwerk" und hat darin sieben Krankenhäuser vernetzt. Die engere Zusammenarbeit soll die Therapien verbessern und regelmäßig stattfindende Konferenzen sollen für einen regen Austausch von neuen Studienerkenntnissen führen.