Bei genetischer Vorbelastung ist eine Eierstock-Entfernung sinnvoll

Durch die vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke senken Betroffene ihr Risiko auf Krebs

Von Cornelia Scherpe
27. März 2015

Die bekannte Hollywood-Größe Angelina Jolie hat sich vor kurzer Zeit die Eierstöcke entfernen lassen, um ihr Risiko auf Krebs in den Ovarien zu senken. Sie entschied sich zu diesem Schritt, da sie genetisch vorbelastet ist und so das gegebene Risiko senken will.

Auswirkungen der genetischen Vorbelastung

Aus Sicht der Gynäkologie ist die Entscheidung richtig, sobald Frauen mit dem entsprechenden Gendefekt ihre Familienplanung abgeschlossen haben. Bei dem Defekt handelt es sich um eine Mutation im Gen BRCA1 oder im Gen BRCA2. Eierstockskrebs, der bei gesunden Frauen sehr selten ist, tritt mit genetischer Vorbelastung um 20 Prozent bis hin zu 50 Prozent häufiger auf.

Ebenso steigt das Risiko auf Brustkrebs um 50 Prozent bis zu 80 Prozent. Im Gegensatz zu Brustkrebs lässt sich ein Tumor in den Eierstöcken zudem sehr schlecht behandeln. Grund dafür ist die schwierige Vorsorge. So wird Krebs in den Ovarien meist erst dann entdeckt, wenn er bereits in einem fortgeschrittenem Stadium ist.

Risikominderung und Familienplanung

Durch die vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke können betroffene Frauen wie Angelina Jolie ihr Risiko auf den Krebs senken. Der Eingriff wird allerdings von Ärzten nur dann empfohlen, wenn die Patientin entweder bereits 40 Jahre alt ist, oder ihre persönliche Familienplanung mit Sicherheit abgeschlossen hat. Durch die Entfernung der Eierstöcke ist es künftig unmöglich, sich auf natürlichem Wege einen Kinderwunsch zu erfüllen.

Frauenärzte geben außerdem zu bedenken, dass durch die chirurgische Entfernung der Ovarien und/oder der weiblichen Brust die Gefahr auf Krebs nicht komplett ausgeschlossen ist. Das Risiko verringert sich aber deutlich. Sie legen ferner alle Frauen mit bekannten Krebsfällen der Brust und/oder der Eierstöcke ans Herz, einen Gentest zu machen. Nur so kann die Mutation gefunden werden.