Neue Therapie für Frauen mit Eierstockkrebs

Von Cornelia Scherpe
31. März 2014

Leidet eine Frau an Krebs in den Eierstöcken, kommt die eine platin-basierte Therapie als Standardbehandlung zum Einsatz. Spricht die Patientin darauf nicht an, gibt es derzeit keine echte Alternative.

Untersuchung neuer Therapiemöglichkeiten bei Eierstockkrebs

An dieser haben Forscher jedoch gearbeitet und den Wirkstoff "Vintafolid" entwickelt. Der Stoff besteht aus einer Kombination aus Ztyostatikum Zytostatikum (dies hemmt die Krebszellen bei Wachstum und Vermehrung) und Folsäure. Die Folsäure ist notwendig, damit das Zytostatikum gezielt die bösartigen Zellen finden kann. Die Tumorzellen besitzen nämlich einen Rezeptor für Folsäure an ihrer Zelloberfläche und so kann der Wirkstoff direkt an den Krebszellen andocken und sie hemmen.

In einer ersten Studie mit Probanden konnte sich Vintafolid gut bewähren und wird daher vom der Europäischen Arzneimittelagentur EMA mit Auflagen vorerst zugelassen. Getestet wurde er an 149 Frauen, die auf die Standardtherapie nicht reagiert hatten. Als Ersatztherapie hatte die Behandlung mit Vintafolid das progressionsfreie Überleben der Patientinnen von 1,5 Monaten auf 5,5 Monate angehoben.

Nicht jede Frau ist für die Therapie mit dem neuen Medikament geeignet

Der Fakt, dass die Zulassung eingeschränkt ist, besagt in der Praxis, dass nur circa 40 Prozent der bedürftigen Patientinnen diese Therapie in Anspruch nehmen können. Um Vintafolid zu erhalten, muss zunächst untersucht werden, ob die Krebszellen der Frauen den benötigen Folsäure-Rezeptor an ihrer Zelloberfläche besitzen. Nur wenn dies in vollem Umfang gegeben ist, lohnt sich die Vergabe des Mittels. Welche Patientinnen infrage kommen kann durch einen Teststoff, den der Hersteller des Mittels herausgegeben hat untersucht werden. Der Stoff bindet genau die Tumorzellen, die jene Andockstelle für Folsäure haben und macht sie so in einer SPECT-Untersuchung (Spezialform der Computertomographie) sichtbar.

Nun ist noch eine weitere Studie mit 640 Patientinnen geplant, die genau klären soll, wie der exakte Überlebensvorteil aussieht. Dafür war die Vorgängerstudie noch zu klein. Das offizielle Ergebnis ist für 2016 angesetzt.