Gentherapie heilt Ebola im Tierversuch

Mithilfe der Gentherapie ist es Forschern gelungen, drei zuvor mit Ebola infizierte Makaken-Äffchen wieder zu heilen

Von Cornelia Scherpe
27. April 2015

Die Behandlung von Ebola gestaltet sich noch immer schwierig. Es gibt jedoch einen Wirkstoff in der Testphase, der zumindest bei Makaken bereits gute Wirkung gezeigt hat. Durch die Behandlung konnten die Affen vorm Tod bewahrt werden.

Wirkstoff basiert auf in Pflanzen vorkommenden Prinzip

Der Wirkstoff basiert dabei auf einem Prinzip, das in der Natur von diversen einzelligen Lebewesen und auch Pflanzen genutzt wird. Sie schützen sich vor der Virusinfektion, indem sie bestimmte RNA-Moleküle herstellen.

Nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip sind diese so aufgebaut, dass die Gene des Virus sich damit verbinden. Auf diese Weise kann auch der Ebola-Erreger "eingefangen" werden. Durch die Verbindung ist der Virus nicht mehr in der Lage, seine Eiweiße herzustellen, die er für die Vermehrung im Körper benötigt. Das Resultat ist die erfolgreiche Eindämmung der Infektion.

Nanopartikel als Transportmittel

Nach diesem Prinzip haben Forscher eine passende siRNA ("Small interfering RNA") hergestellt. Die künstliche siRNA besteht aus rund 25 Basenpaaren und wird in einen Nanopartikel gesteckt. Dieser dient als Transportmittel und soll die siRNA in den Körper bringen. Würde man dies ohne Nanopartikel versuchen, würde die siRNA im Blut der Patienten abgebaut werden, bevor sie ihr Ziel erreicht hat.

Man testete die Gentherapie von Januar bis Juli 2014 in den USA. Die Arzneibehörde FDA stoppte dann die Studie, da einige Patienten grippeähnliche Symptome bekommen hatten. Nachdem es jedoch später in Westafrika zu einer Ebola-Epidemie kam, wurden neue Versuche gestartet.

Sechs Makaken mit Ebola infiziert, drei mit Gentherapie behandelt

Nun liegen auch Ergebnisse aus dem Tierversuch mit sechs Makaken vor. Alle wurden mit Ebola infiziert, wobei drei Tiere als Kontrollgruppe dienten und nicht behandelt wurden. Sie verstarben wie erwartet an Organversagen.

Bei den übrigen wartete man drei Tage und startete dann bis einschließlich des neunten Tages die Gentherapie. Jeden Tag erhielten die Affen eine Infusion mit der siRNA und es trat der erhoffte Effekt ein. Die Affen überlebten, obwohl der Virus bereits in ihnen aktiv gewesen war.

Aktuell läuft wieder eine Studie mit Freiwilligen, deren Ergebnisse noch dieses Jahr veröffentlicht werden sollen.