Ebola-Spätfolgen: Erblindung, Haarverlust und Depressionen

Ebola-Überlebende leiden nicht nur an den Spätfolgen, sondern auch unter psychischen Auswirkungen

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2015

Die Patienten, die eine Ebola-Infektion überlebt haben, leiden nicht nur an einem sozialen Stigma, sondern haben mit diversen Spätfolgen zu kämpfen. Dies zeigt eine aktuelle Studie zur Situation der Überlebenden. 250 der Geheilten werden derzeit von der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" betreut und ihr gesundheitlicher Werdegang dokumentiert.

Starke Nebenwirkungen

Eine Patientin litt bereits während ihrer Ebola-Behandlung so stark, dass nicht einmal starke Schmerzmittel ihr halfen. Dennoch kämpfte sie tapfer und hat überlebt. Nach der erfolgreichen Therapie begannen jedoch ihre Füße anzuschwellen und ihre Haare auszufallen.

Woher diese Nebenwirkungen kommen, können die Ärzte bisher nicht sagen. Die Patientin klagt zudem - wie viele weitere Überlebende auch - über schmerzende Augen. Die Mediziner mussten bei 20 Prozent der Patienten eine Entzündung feststellen, die bis zur Erblindung führen kann.

Folgen für die Psyche

Insgesamt 60 Prozent der 250 Patienten haben weiterhin starke Gelenkschmerzen und 50 Prozent klagen über anhaltende Müdigkeit. Zehn Prozent mussten zudem einen Hörverlust hinnehmen. Neben diesen schweren körperlichen Folgen bereitet auch die psychische Verfassung den Ärzten Sorge.

  • 20 Prozent der Ebola-Überlebenden sind depressiv geworden,
  • 20 Prozent leiden an einem posttraumatischen Stress-Syndrom.

Für die Überlebenden ist es schwer, wieder in ein normales Familienleben zurückzukehren. Auch wenn die Ärzte vor Ort den Angehörigen und Freunden versichern, dass die Ebola-Überlebenden nicht mehr ansteckend sind, reagieren die meisten ängstlich und abwehrend. Dieses Stigma belastet die Patienten zusätzlich.