Dramatische Ebola-Epidemie in Westafrika: Ist die Hautfarbe schuld?

Von Nicole Freialdenhoven
25. September 2014

Derzeit wird Westafrika von der schlimmsten Ebola-Epidemie seit Jahren heimgesucht und der Virus ist in den Medien allgegenwärtig. Warum Ebola und das verwandte Marburg-Virus ausgerechnet in Afrika so schrecklich wüten, will nun eine neue These erkannt haben: Demnach sind Menschen mit dunkler Hautfarbe stärker gefährdet als Weiße. Schuld daran ist ein Mangel an Vitamin D und Kalzium.

Vitamin D wird generell mit der Nahrung aufgenommen und durch das Sonnenlicht, das über die Haut in den Körper gelangt, aktiviert. Es hilft u.a. bei der Reifung der Immunzellen, verhindert Krankheiten wie Osteomalazie (eine Erweichung der Knochen) und Rachitis und fördert die Aufnahme von Kalzium aus dem Dünndarm. Wie gut Vitamin D vom Körper aktiviert wird, hängt u.a. von der Dosis der Sonnenlichteinstrahlung und der Bekleidung ab, sowie vom Melaningehalt der Haut.

Hoher Melaningehalt der Haut verhindert Bildung von Vitamin D3

Hier sind Schwarze theoretisch im Vorteil: Da sie weit mehr Melanin in der Haut haben als Weiße, können sie mehr Sonnenlicht vertragen. Zugleich verhindert die hohe Dosis Melanin jedoch auch die Bildung von Vitamin D3. Tragen dunkelhäutige Menschen nun auch noch körperbedeckende Kleidung und Hüte, kann es schnell zu einem Mangel an Vitamin D und Kalzium kommen, der wiederum die Heilungschancen bei Infektionskrankheiten wie Ebola und dem Marburg-Virus beeinträchtigt.