Wissenschaftler entdecken Mutationen im Erbgut von Ebola-Viren

Von Ingo Krüger
29. August 2014

Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, das Erbgut von 99 Ebola-Viren der derzeitigen Epidemie zu entschlüsseln. Dabei entdeckten die Wissenschaftler, dass sich das Erbgut des Virus in kürzester Zeit verändert hat.

Verglichen mit den Erregern früherer Ausbrüche fanden sie insgesamt mehr als 300 genetische Abweichungen. Außerdem stießen sie auf über 50 Mutationen, die sich im Laufe der Epidemie gebildet haben. Die Forscher haben die Ergebnisse ihrer Studien in der Hoffnung öffentlich gemacht, dass es so zu einer schnelleren Entwicklung von Impfstoffen und Therapien kommt.

Ob die Gefahr durch das Virus aufgrund der genetischen Abweichungen größer geworden ist, soll durch weitere Tests geklärt werden. Allerdings haben die Wissenschaftler bereits mitgeteilt, dass sie sicher noch viele Monate benötigen, bis sie Gewissheit darüber hätten, was diese Mutationen bedeuten.

Erste Ansteckung womöglich an Tier erfolgt

Sie gehen davon aus, dass sich der erste Patient wahrscheinlich bei einem Tier angesteckt habe. Danach seien die Erreger wohl nur noch von Mensch zu Mensch übertragen worden.

Der derzeitige Virenstamm hat sich nach Ansicht von Experten mit großer Gewissheit innerhalb des letzten Jahrzehnts aus einer in Zentralafrika vorkommenden Version gebildet. Teilnehmer einer Beerdigung hätten ihn dann von Guinea nach Sierra Leone gebracht.