Bio-Pharming: das Medikament gegen Ebola wird in Tabakpflanzen gezüchtet

Von Dörte Rösler
21. August 2014

Die meisten Medikamente werden aus synthetischen Substanzen im Labor hergestellt. ZMapp, der Wirkstoff gegen Ebola, reift dagegen in Pflanzen: beim sogenannten Bio-Pharming werden Proteine für Arzneimittel im Gewächshaus gezüchtet. Die Methode ist günstig und effektiv, aber bisher kaum verbreitet.

Vervielfältigung von bestimmten Proteinen in Pflanzen

Im Falle von ZMapp setzen die Hersteller auf Tabakpflanzen - weil diese gut erforscht sind und durch ihr schnelles Wachstum zügig geerntet werden können. Aber auch Disteln und Kartoffeln haben sich in Tests bewährt. Sobald die Pflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, baut man ihnen die genetische Information zur Vervielfältigung des gewünschten Proteins ein. Später müssen die angereicherten Eiweiße nur aus den Blättern extrahiert werden.

Medikamente gegen weitere Krankheiten

Neben dem Wirkstoff gegen Ebola arbeiten die "Bio-Pharmer" an Präparaten gegen

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erteilt allerdings nur zögerlich Zulassungen für pflanzenbasierte Medikamente. Bisher ist lediglich ein Mittel gegen die seltene Gaucher-Krankheit zugelassen - produziert in Möhrenzellen. Demnächst könnte jedoch die offizielle Zulassung für einen Grippe-Impfstoff folgen. Die Herstellerfirma Medicago will jährlich bis zu 30 Millionen Impfdosen in Tabakpflanzen züchten.