Schwierige Diagnose, schwerwiegende Folgen: Wenn der eigene Körper zum Feind wird

Von Katharina Cichosch
1. Oktober 2012

Furcht vor dem eigenen Körper: Für Betroffene, die an Dysmorphophobie leiden, ist dieser Zustand Realität. Auch wenn viele ihn nicht unbedingt auch als solche begreifen: Denn zum heimtückischen Bild dieser wahnhaften, psychischen Störung gehört, dass die Betroffenen ihren Zustand wohl selten als ebensolche begreifen würden. Deshalb finden nur wenige von ihnen auf eigene Initiative den Weg in eine psychiatrische bzw. psychotherapeutische Praxis.

So verschieden sich die Störung im Einzelnen manifestieren kann, so ist ihr doch eines gemeinsam: Die Ablehnung des eigenen Körpers bzw. einzelnen Körperarealen als enorm hässlich. Dabei kreisen die Gedanken der Betroffenen oft permanent um ihr eigenes Aussehen, was schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Im schlimmsten Fall gehen die Erkrankten nicht einmal mehr aus dem Haus, meiden jeglichen sozialen Kontakte oder können diese nur unter starkem psychischen Druck eingehen, da sie ständig fürchten, ihr als hässlich empfundenes Aussehen könne andere Menschen abstoßen.

Die Diagnosestellung ist auch für Experten kompliziert, weil die Dysmorphophobie nicht selten von weiteren Erkrankungen begleitet ist. Dabei kann eine Behandlung, sofern die Störung erkannt wird, durchaus vielversprechend sein: Eine medikamentöse Therapie sowie eine spezielle Verhaltentstherapie kommen je nach Situation zum Beispiel in Frage. Ziel ist es, das gestörte Selbstbild des Betroffenen behutsam zu korrigieren und so eine realistische Wahrnehmung zu ermöglichen.