ADHS-Medikament Ritalin: Mögliche Hilfe auch bei Kokainsucht?

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juli 2013

Kokainabhängigen kann möglicherweise mit dem Medikament Ritalin geholfen werden, das derzeit vor allem bei Kindern zur Behandlung der Aufmerksamkeitsstörung ADHS eingesetzt wird. Forscher beobachteten, dass der Wirkstoff Methylphenidat im Gehirn ähnlich wirkt wie Kokain, aber seine Wirkung nur verzögert eintritt. Dies verhindert, dass Ritalin süchtig macht.

Ein Team des Mount Sinai Hospitals in New York stellte in einer Studie fest, dass eine Dosis Methylphenidat im Gehirn auf die gleichen Verbindungen einwirkt, die bei Kokainsucht für das Suchtverhalten und das Verlangen nach der Droge bei einem Entzug verantwortlich sind. Zugleich wirkt Ritalin auf die Hirnregionen ein, die bei Kokainsüchtigen geschädigt sind und beispielsweise die Verhaltungskontrolle und die Verarbeitung von Emotionen beeinflussen.

In der Studie mussten 18 Kokainsüchtige kognitive Tests durchführen um die funktionellen Verbindungen zwischen verschiedenen Bereichen des Gehirns zu ergründen. Allerdings stehen klinische Beweise für die Hypothese der Wissenschaftler noch aus. Weitere Studien können hier möglicherweise mehr Licht ins Dunkel bringen.