Kokainsucht einfach abschalten? Forschern gelingt dies mit einer Lasertherapie bei Ratten

Von Cornelia Scherpe
11. April 2013

Menschen, die von Kokain abhängig geworden sind, gehen aufgrund ihrer Suchtkrankheit durch die Hölle. Bisher ist es äußerst schwierig und in vielen Fällen auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden, die Betroffenen von der Sucht zu befreien. Wie schön wäre es, einfach einen Laser anzuschalten und mit gezielter Richtung auf das Gehirn die Sucht auszuschalten.

Dieser Traum hat sich für Forscher in Wirklichkeit verwandelt. Sie arbeiteten mit Laborratten, die man zuvor mit Kokain versorgt und sie so abhängig gemacht hatte. Nun begann man eine Lasertherapie und ließ das Verlangen verschwinden.

Wie war das möglich? Neurologen haben eingehend untersucht, was genau sich im Hirn verändert, wenn jemand der Sucht erliegt. Kokain bewirkt, dass in einem der Areale die Neuronen ausgebremst werden. Der präfrontale Cortex reagierte auch bei den suchtkranken Tieren nur noch, wenn er fast zweimal so stark stimuliert wurde, als eigentlich normal ausreicht.

Bei den Ratten nun wurde genau dieser Bereich des Gehirns mit der Lasertherapie versorgt. Dies ging allerdings nur, nachdem man einen Virus als Transporter benutzt hatte, um den Bauplan eines Eiweißes in den Körper zu bringen. Das nun hergestellte Protein reagierte auf das Licht und konnte bei Kontakt mit dem Laser die Nervenzellen stimulieren. Die Nerven wurden also aus ihrer Lähmung befreit und das sorgte dafür, dass die Ratten das unbändige Verlangen nach der Droge verloren.

Man hofft nun, dass der Effekt auch auf den Menschen übertragen werden kann. Hier spielt man allerdings mit dem Gedanken, statt Laser besser ein Magnetfeld zu benutzen, da man dem Menschen keine vorherige Gentherapie zumuten möchte.