Massive Entzugserscheinungen bei Kokain - Forscher lüften das Rätsel

Von Max Staender
17. September 2012

Schon seit Jahrzehnten rätseln Wissenschaftler über die Entzugserscheinungen bei Kokain und konnten das Geheimnis nun endlich lüften.

Nach zahlreichen Versuchen mit genetisch manipulierten Mäusen nahmen sie das Molekül CB1 genauer unter die Lupe, welches die Verbindung zwischen den Nervenzellen im Gehirn hemmt. Dieser Cannabinoid-Rezeptor hat große Bedeutung für ein Areal im Vorderhirn, wo er unter anderem für Motivation und Emotionen verantwortlich ist, was auch durch Kokain beeinflusst wird. Die Droge hat bei den Mäusen die Ausschüttung von CB1 massiv erhöht, wodurch die Aktivität in diesen Bereichen gebremst wurde. Vergleichbar wäre dies laut den Forschern, als wenn man mit getretener Bremse einen steilen Berg hinunter fährt.

Mit nachlassender Kokainwirkung versteht das Gehirn jedoch nicht, dass es die Bremsen wieder lösen könne, weshalb sich die Süchtigen zu diesem Zeitpunkt antriebslos und schlecht fühlen. Um sich wieder besser zu fühlen, ist der Griff zu dem weißen Pulver also nur eine Frage der Zeit.