Kokainsüchtige profitieren von einer Kombi-Therapie

Von Cornelia Scherpe
14. August 2012

Menschen, die einmal von Kokain abhängig sind, können ihre Sucht nur sehr schwer bekämpfen. Allein in den USA gehen Schätzungen zufolge 25 Prozent aller durch Drogen ausgelöste Notfälle auf die Einnahme von Kokain zurück. Doch selbst wer von der Substanz loskommen möchte, hat sich einem harten Entzug zu stellen und scheitert oft an den seelischen und körperlichen Folgen.

Um Kokainsüchtigen die Entwöhnung zu erleichtern, gibt es verschiedene Therapiekonzepte. Ein neues Konzept wurde nun an Versuchstieren getestet und zeigt viel versprechende Ergebnisse. An die Ratten wurden direkt zwei Wirkstoffe gleichzeitig vergeben: Naltrexon und Buprenorphin.

Bei Buprenorphin handelt es sich um ein Opiat, das gegen starke Schmerzen zum Einsatz kommt. Es wird aber auch bereits bei Drogenabhängigen genutzt, allerdings bisher nur bei Heroinsüchtigen, die clean werden möchten. Leider birgt Buprenorphin die Gefahr, dass der Patient in Folge der Therapie nun von dem Opiat abhängig wird.

Um das zu verhindern, soll gleichzeitig Naltrexon gegeben werden. Hierbei handelt es sich um einen direkten Antagonisten zum Opiat, so dass Buprenorphin seine Wirkung entfalten kann, ohne das der Patient eine Sucht gegen die andere eintauscht. Die Versuchstiere im Labor reagierten auf diese Kombi-Therapie sehr gut. Die Ratten verloren auf der einen Seite den Zwang, Kokain nehmen zu wollen und zeigten auf der anderen Seite aber auch keine Probleme, wenn das Opiat wieder abgesetzt wurde.

Ob das Ergebnis sich so leicht auf den Menschen übertragen lässt, können die Forscher natürlich nicht versprechen. Studien in diese Richtung sind allerdings bereits in Planung.