Neues EU-Projekt will drogenabhängige Frauen vor Hepatitis C schützen

Die Anti-Drogen-Kampagne "Reduce" soll abhängige Frauen vor Hepatitis und bei der Entwöhnung helfen

Von Cornelia Scherpe
7. März 2012

Drogenabhängig zu sein ist für die meisten kein schöner Zustand. Neben den Risiken für die eigene Gesundheit und neben den sozialen Schwierigkeiten kommt meistens noch eine weitere Gefahr hinzu: Hepatitis C.

Diese Infektion holt man sich vor allen Dingen durch schmutzige Nadeln, mit denen man sich die Drogen injiziert. Allein in unserem Nachbarland Österreich sind schätzungsweise 80.000 Menschen durch Nadelkontakt erkrankt.

EU-Projekt für abhängige Frauen

Ein neues EU-Projekt hat diesem traurigen Umstand den Kampf angesagt und will mit der Kampagne "Reduce" besonders den drogenabhängigen Frauen helfen. Damit neben der Suchtkrankheit nicht auch noch Hepatitis C ihr Leben erschwert, können 400 Betroffene seit letztem Dezember an einer zweijährigen Studie teilnehmen.

Durch Fördergelder wird es möglich, in fünf verschiedenen Ländern die Frauen für "Reduce" zu gewinnen. Dabei erhalten die Betroffenen einen psychischen Rückhalt und werden mit Informationen zu Hepatitis C und zur Übertragung versorgt.

Erkenntnisse über die Sucht

In Gesprächen soll den Frauen geholfen werden, sich konstruktiv mit ihrer Sucht auseinander zu setzen. Dabei setzen die Mediziner auf eine Analyse der Vergangenheit.

Was führte zur Sucht? Solche Erkenntnisse können helfen, den Griff zu den Drogen selbst besser zu verstehen und vielleicht sogar den Schritt in eine Entwöhnung zu wagen. Auch wer von den Suchtsubstanzen losgekommen ist, soll durch "Reduce" Hilfe in Form einer Rückfallprophylaxe erfahren.

Die Erkrankten lernen, wie sie sich künftig von den Drogen fernhalten und aufkommenden Verlangen danach widerstehen können. Sollte die Studie erfolgreich sein, wird die neue umfassende Methode im großen Rahmen weiter praktiziert werden.