Drogensucht ist nicht nur ein Phänomen in der Jugend - auch Senioren kiffen und missbrauchen Opium

Von Cornelia Scherpe
5. Januar 2012

Ist die Rede von Drogenkonsum und Drogensucht, denken viele an Teenager ohne Rückhalt und sozial schwache Erwachsene. Dieses Klischee stimmt aber nicht, denn es umfasst nicht alle Betroffenen. Tatsache ist, dass auch Senioren schnell der Drogensucht erliegen. Das häufigste Mittel, das sie missbrauchen: Opium.

Der starke Schmerzkiller wird den älteren Menschen meist gegen akute und chronische Schmerzen verschrieben, doch oft nehmen Oma und Opa deutlich mehr ein, als sie brauchen und als ihnen gut tut. Auch Alkoholsucht wird für alte Menschen immer mehr zum Thema. Unter den 60-Jährigen sind inzwischen 400.000 Alkoholiker. 14 Prozent der Senioren sind offiziell süchtig und werden deswegen in Pflegeheimen und Kliniken extra betreut. Auch die Zahl der "Kiffer" steigt und das nicht nur in der Kategorie Kinder und Jugendliche. Auch Senioren greifen zu Cannabis!

Hier finden sich oft die Menschen wieder, die alte 68er sind. Ihr damaliger Drogenkonsum ist nicht verschwunden, nur weil sie jetzt Falten haben. Die alten Herrschaften konsumieren aber nicht nur Drogen, sie fungieren auch mehr und mehr als Dealer.

Zum Beispiel nehmen sie verschriebenes Opium nicht selbst ein, sondern verkaufen es für hunderte von Euro an Süchtige weiter. Tatsache ist, dass allein in NRW inzwischen 177 Strafverfahren in dieser Sache gegen Rentner vorliegen. 2000 waren es nur 74 Fälle. Und Experten gehen davon aus, dass dies nur der Beginn eines neuen Trends ist.