Erhöhte Suchtanfälligkeit bei Jugendlichen mit ADHS

Von Christine Krusberski
20. August 2014

Kinder- und Jugendärzte machen darauf aufmerksam, dass bei Jugendlichen mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) die Suchtanfälligkeit für Zigaretten, Drogen und Alkohol erhöht sein kann. Eltern sollten deshalb genau hinsehen und bei bestimmten Anzeichen umgehend reagieren.

Individuell abgestimmte Medikamente können Risiko reduzieren

ADHS ist eine psychische Störung, die mit extremen Stimmungsschwankungen, Zappeligkeit und Konzentrationsschwierigkeiten einhergeht. Mittlerweile sind rund 5 Prozent der Kinder und Jugendlichen betroffen sind.

Studien mit ADHS-Patienten haben jetzt beweisen, dass die Anfälligkeit für Nikotinsucht sowie unkontrollierten Alkohol- und Drogenkonsum bis zu drei Mal höher ist als bei gesunden Menschen. Ebenso beobachteten Wissenschaftler, dass ADHS-Kinder vermehrt Zeit mit Fernsehen und Videospielen verbringen.

Laut ADHS Experten können eine früh einsetzende Behandlung und individuell abgestimmte Medikamente das Risiko reduzieren. Besonders gefährlich ist der Konsum von auf dem Schwarzmarkt vertriebenen Stimulantien, darunter auch etliche ADHS-Medikamente. Eltern sollten sich dahingehend eingehend beim behandelnden Arzt informieren.

Bei falschem Gebrauch können diese Mittel schwerwiegende Folgen haben.

Desinteresse und Leistungsabfall als Anzeichen

ADHS-Patienten leiden häufig unter geringem Selbstwertgefühl oder Angsterkrankungen bis hin zu Depressionen. Eine begleitende Verhaltenstherapie kann neben der medikamentösen Behandlung überaus sinnvoll sein. In Therapiesitzungen lernen Kinder und Jugendliche ihr Verhalten besser einzuschätzen, was wiederum das Suchtrisiko herabsetzt.

Kinder- und Jugendärzte raten Eltern, besonders aufmerksam zu sein, wenn sie bei ihrem Nachwuchs Desinteresse für Hobbys oder Leistungsabfall in der Schule bemerken, obwohl keine triftige Ursache erkennbar ist. Auch allgemeine Verhaltensauffälligkeiten können auf ein Suchtproblem hinweisen.