Über die ungewöhnlichen Schreibübungen von Menschen mit Down-Syndrom

"Ohrenkuss" - ein Magazin von Menschen mit Down-Syndrom feiert zehnjähriges Jubiläum

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. November 2007

Ein ungewöhnliches Magazin feiert im kommenden Jahr zehnjähriges Bestehen: "Ohrenkuss", eine Zeitschrift von Menschen mit Down-Syndrom. Entstanden aus einem Forschungsprojekt mit geplanten vier Ausgaben, gewann das Magazin inzwischen zahlreiche Medienpreise und finanziert sich mittlerweile selbst.

Viele Menschen mit Down-Syndorm können lesen und schreiben

"Menschen mit Down-Syndrom werden meist unterschätzt", sagt Dr. Bärbel Peschka, Mitherausgeberin des "Ohrenkuss" in der Apotheken Umschau. "So ist kaum bekannt, dass viele von ihnen lesen und schreiben können."

Die Texte im "Ohrenkuss" sind anrührend und herzerfrischend, manchmal auch ein wenig traurig - und immer treffen sie den Nagel auf den Kopf. "Ein Reh ist eine Seele mit vier Beinen", formulierte zum Beispiel einmal ein Autor. Und eine junge Frau beschrieb eine Sonnenfinsternis so: "Sonne - Erde - Mond dazwischen." Nicht alles ist von derart verblüffender Poesie und Präzision.

Menschen mit Down-Syndrom sehen sich als glückliche Menschen

Fehlerhafte Texte werden nicht korrigiert. "Menschen mit Down-Syndrom leiden nicht an ihrer Behinderung, sondern an den Reaktionen der Umwelt", sagt Chefredakteurin Dr. Katja de Braganca. Wie diese sich selbst sehen, schrieb eine Autorin in einem Text über Down-Syndrom-Babys: "Es soll ein glücklicher Mensch werden, wie ich."