Trisomie 21: SPD-Politikerin plädiert für Früherkennung

Von Katharina Cichosch
5. Juni 2012

Die Frage, ob und inwieweit die Behinderung eines ungeborenen Kindes per medizinischem Testverfahren geprüft werden soll, ist heftig umstritten. Insbesondere Kirchenvertreter, aber auch zahlreiche Politiker sehen hierin eine Möglichkeit, die die Selektion in wertes und unwertes Leben automatisch mit sich bringt.

Jetzt könnte die Debatte um diese Frage neu befeuert werden. Aktueller Anlass ist ein Interview mit der SPD-Politikerin Carola Reimann, die dem Gesundheitsausschuss im Bundestag vorsitzt. In dem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" plädierte Reimann für einen modernen Bluttest, der aktuell in Deutschland auf eine Zulassung wartet. Das Versprechen: Mit Hilfe dieser Testmethode sollen Frauen eine schnelle, sichere und risikolose Möglichkeit der Früherkennung von Trisomie 21 bei ihrem ungeborenen Kind erhalten. Trisomie 21 ist eine genetische Mutation, die häufig zu Behinderungen führt und unter anderem auch als "Down-Syndrom" bekannt ist.

Die Politikerin verteidigte ihren Einsatz für den Bluttest und erklärte, dass sich die "Gesamtsituation" hierdurch kaum verändern werde. Tatsächlich gibt es bereits diverse Methoden zur Früherkennung unter anderem auch von Trisomie 21, diese sind aktuell jedoch deutlich risikoreicher.