Chirurgische Entfernung von Darmkrebs - Lokale Entfernung hat auch Nachteile

Von Cornelia Scherpe
10. März 2014

Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, kann der Betroffene sehr gut behandeln werden. Bei Dick- und Enddarmkrebs im Frühstadium entscheiden sich die Ärzte oft für eine chirurgische Entfernung des Tumors. Dabei stehen dank der modernen Medizin bereits zwei verschiedene OP-Möglichkeiten zur Verfügung.

Früher musste bei Darmkrebs immer der komplette von Krebs betroffene Darmabschnitt entfernt werden. Inzwischen besteht jedoch auch die Möglichkeit, nur das betroffene Gewebe vorsichtig abzulösen. Diese Form nennt man eine "lokale Exzision". Für die Patienten bedeutet das eine enorme Entlastung bei der eigentlichen Operation und in der Erholungsphase. Zudem wird die Funktion des Darms natürlich weniger eingeschränkt als bei der Entfernung des kompletten betroffenen Darmabschnittes.

Bei lokaler Exzision hat der Tumor bessere Chancen erneut aufzutreten

In Anbetracht dieser spürbaren Vorteile entscheiden sich viele Patienten gemeinsam mit ihrem Onkologen für die lokale Exzision. Eine aktuelle Studie mit 43.494 Patienten stellt diese Entscheidung jedoch in Frage, da die Überlebenschance der Operierten nach einer lokalen Exzision oft geringer ist.

Die ausgewerteten OPs fanden zwischen 1998 und 2009 statt. Bei 7.378 Patienten hatte man sich für die lokale Exzision entschieden und in 36.116 Fällen für die Entfernung des betroffenen Darmabschnittes. Danach betrachtete man die 5-Jahres-Überlebensrate und das Gesamtüberleben. Dabei wurde schnell ein spürbarer Unterschied deutlich. Zwar blieb die 5-Jahres-Rate gleich, doch danach gingen die Prozente deutlich auseinander. Es verstarben deutlich mehr Patienten nach der lokalen Exzision, da der Krebs erneut auftrat.

Die sanfte Methode räumte dem Tumor also bessere Möglichkeiten ein, sich zu erholen und den Körper erneut anzugreifen. Im Zweifelsfall sei es daher ratsamer, so die Mediziner, doch zu einer kompletten Entfernung des betroffenen Darmabschnittes überzugehen.