Gefährlicher Bauchspeck: Übergewicht und Dickdarmkrebs hängen zusammen

Von Nicole Freialdenhoven
21. Februar 2014

Studien ergaben schon vor einigen Jahren, dass Adipositas Visceralis, eine Form von schwerem Übergewicht, die sich vor allem an der Taille bemerkbar macht, die Entstehung von Dickdarmkrebs begünstigt. So hatten Frauen, deren Taillenumfang bei 93cm lag ein um 67 Prozent erhöhtes Risiko gegenüber Frauen mit einem gesunden Taillenumfang von 72cm. Bei den Männern lagen die Werte ähnlich: Hier gilt 87cm Taillenumfang als gesund und 105cm als adipös.

Zusammenhang von Stoffwechsel, Übergewicht und Dickdarmkrebs

Wissenschaftler wollten nun genauer wissen, wie sich das Fett am Bauch konkret auf die Entstehung von Dickdarmkrebs auswirkt und untersuchten dazu elf unterschiedliche Biomarker im Körper. Dabei gelang es ihnen, drei bestimmte Biomarker zu identifizieren, die auf einen gestörten Stoffwechsel hinweisen. Neben dem HDL-Cholesterin war dies ein löslicher Leptinrezeptor, der den von Fettzellen freigesetzten Botenstoff Leptin bindet, und der Botenstoff Adiponectin, der von Fettzellen freigesetzt wird und das Wachstum von Tumoren hemmt.

Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Stoffwechselwege die Entstehung von Dickdarmkrebs begünstigen und dass die Stoffwechselprobleme durch das schwere Übergewicht ausgelöst wurden. Nun sollen weitere Studien Klarheit darüber bringen, ob eine Veränderung der Biomarker das Krebsrisiko senken kann. In der Zwischenzeit empfehlen die Mediziner nicht nur auf das Körpergewicht an sich zu achten, sondern vor allem auch auf einen gesunden Taillenumfang.