Inselzellen-Transplantation vermeidet gefährliche Unterzuckerungen bei Diabetes Typ 1

Von Nicole Freialdenhoven
21. November 2013

Anders als die erworbene Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2 ist die Erkrankung Diabetes Typ 1 angeboren: Den Betroffenen fehlt Insulin vollständig, weil bei ihnen die Insulin produzierenden Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse vom Immunsystem zerstört werden. Sie sind also darauf angewiesen, sich Insulin von außen, gewöhnlich in Form von Spritzen, zuzuführen. Forscher hoffen jedoch, dass sie in den nächsten Jahren eine neue Form der Therapie anbieten können: Die Transplantation der Inselzellen in die Leber.

Transplantation von Inselzellen

Diese Möglichkeit wird derzeit schon bei Unfallopfern angewendet, bei denen die Bauchspeicheldrüse durch eine Verletzung irreparabel zerstört wurde. Gesunde Inselzellen werden in die Leber verpflanzt um dort das Insulin zu produzieren. Dabei handelt es sich jedoch um körpereigene Inselzellen, die das Immunsystem akzeptiert.

Wird die gleiche Methode bei Diabetes Typ 1-Patienten angewendet, denen fremde Inselzellen eingepflanzt werden, müssen diese ihr Leben lang Medikamente einnehmen. Diese verhindern, dass das Immunsystem auf die körperfremden "Eindringlinge" losgeht. Die Medikamente ziehen jedoch wieder andere Nebenwirkungen wie eine erhöhtes Krebsrisiko mit sich.

Problematik

Ein weiteres Problem: Die implantierten Inselzellen leben gewöhnlich nur einige Jahre lang, ehe sie nicht mehr genug Insulin produzieren. Die ersten Patienten, die vor fünfeinhalb Jahren ein Implantant erhielten, müssen zusätzlich weiterhin Insulin spritzen. Trotzdem können die Zellen für eine Verbesserung der Lebensqualität sorgen und vor allem lebensgefährliche Unterzuckerungen vermeiden.

Irgendwann können sie dann auch überflüssig sein: wenn die erste künstliche Bauchspeicheldrüse implantiert wird.