Diabetes bei Kindern: Internat an der Nordsee betreut die jungen Diabetiker rund um die Uhr

Von Cornelia Scherpe
14. August 2013

Während Diabetes des Typ 2 gut bekannt ist und mit Übergewicht oder dem Seniorenalter in Verbindung gebracht wird, ist Typ-1-Diabetes noch immer weniger bekannt. Diese Form des Zuckerleidens ist angeboren und betrifft folglich bereits die Jüngsten. Viele Jugendliche leiden vor allen Dingen psychisch unter ihrer Krankheit, denn durch das ständige Blutzuckermessen und Insulinspritzen werden sie immer wieder an ihr Leiden erinnert und fühlen sich anders.

Damit diese jungen Diabetiker ihre Schulbildung, Freizeit und die Krankheit möglichst gut vereinbaren können, gibt es an der Nordsee nun ein Internat, das speziell auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Im Ort St. Peter Ording hat ein Internat nun nicht nur für gesunde Schüler einen Platz zu vergeben, sondern auch für Kinder mit Diabetes des Typ 1.

Die Lehrer wurden entsprechend geschult und kennen sich mit spezifischen Problemen aus. Eine Psychologin vor Ort ist jeden Tag für die Sorgen der Kinder da und an drei Terminen im Quartal kommt ein Arzt direkt ins Internat, um das aktuelle Befinden der Kinder zu untersuchen. Somit sind die Jugendlichen vor Ort versorgt und müssen nicht etwa jede Woche zur Therapie fahren, ihre Kontrolluntersuchungen nach der Schule wahrnehmen und so ständig unterwegs sein.

Derzeit leben in der Pionierphase des Projektes acht Kinder mit Typ-1-Diabetes im Internat und sind ebenso wie ihre Eltern begeistert. Sie sind zwischen elf Jahren und 17 Jahren alt und befinden sich daher in den wirklich schwierigen Lebensjahren auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Ihre Krankheit bremst sie dabei aber weniger aus als früher, denn nun steht man ihnen rund um die Uhr zur Seite.

Diese Entlastung hat sich bereits in den schulischen Erfolgen und im emotionalen Gleichgewicht der Kinder bemerkbar gemacht, so die Betreuer.