Neue Therapie bei Typ-1-Diabetes: Gespendete Zellen können Insulin herstellen

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2013

Patienten mit Typ-1-Diabetes kommen mit einer Autoimmunkrankheit zur Welt. Ihr Immunsystem richtet sich gegen die Zellen ihrer Bauchspeicheldrüse und zwar genau gegen die Zellen, die Insulin herstellen.

So wird über mehrere Jahre hinweg immer weniger des wichtigen Hormons produziert, bis die Betroffenen schließlich spätestens im Teenageralter alle Symptome von Diabetes zeigen. Zwar kann die Krankheit mit den Mitteln der modernen Medizin gut in Schach gehalten werden, doch Forscher suchen beständig nach Möglichkeiten, die Lage der Patienten noch zu verbessern.

Eine Sensation wird nun aus der Welt der Forschung gemeldet. Dort ist es einem Team gelungen, Spenderzellen zu transplantieren. Mit anderen Worten: Sie konnten gesunde insulinproduzierende Zellen bei einem Spender entnehmen und diese bei einem Typ-1-Diabeter einsetzen. Die Zellen übernahmen am Zielort tatsächlich ihre vorbestimmte Aufgabe und stellten das lebenswichtige Hormon her.

Versuche dieser Art wurden zwar schon länger durchgeführt, doch nun ist es zum ersten Mal gelungen, dass die Spenderzellen wirklich Insulin im Körper der Patienten herstellten. Vorher hatte man Probleme mit Entzündungen im Körper der Empfänger.

Damit deren Immunsystem die fremden Zellen endlich akzeptiert, musste man zusätzlich Medikamente vergeben. Mit dem Mittel Reparixin war es in der Studie jetzt endlich möglich, die Abwehrkräfte des Empfängers von der Harmlosigkeit der Spenderzellen zu überzeugen.

Wird diese neue Therapiemethode zum neuen Standard, würde die Lebensqualität der Patienten enorm gesteigert. Fortan müssten sie nicht mehr ständig den aktuellen Blutzucker messen und sich Insulin spritzen. Vor allen Dingen komplizierte Fälle, in denen die Krankheit kaum oder gar nicht auf Medikamente reagiert, hätten dann die Aussicht auf eine echte Therapie.