Diabetes wird zusehends zum wirtschaftlichen Problem

Von Cornelia Scherpe
20. November 2012

Im Gegensatz zur angeborenen Diabetes des Typ 1 ist der Typ 2 eine Folge von fortschreitendem Alter oder Übergewicht. Aktuell zeigt der Trend, dass immer mehr junge Erwachsene erkranken und dies aufgrund falscher Ernährung und durch Bewegungsmangel. In erster Linie ist Diabetes natürlich ein Problem der Patienten, denn durch ihre Krankheit müssen sie sich fortan an strenge Diäten halten und bei fortgeschrittenem Leiden auch künstliches Insulin spritzen. Doch Diabetes wird auch mehr und mehr zu einem wirtschaftlichen Problem, denn die Betreuung und die Versorgung der Patienten fressen große Löcher in die Staatskassen. Jeder Patient muss zum Beispiel regelmäßig seinen aktuellen Blutzucker messen, damit er oder sie weiß, was er essen darf und wie viel Insulin nun nötig ist. Allein in Deutschland betrifft das sieben Millionen Männer und Frauen, Tendenz steigend.

Die Betreuung kostet pro Jahr und pro Patient circa 542 Euro. Antidiabetika und Insulinspritzen kosten dabei 251 Euro und 124 Euro entfallen auf das Honorar der Ärzte. Die übrige Summer gliedert sich in 115 Euro für alle Hilfsmittel und 42 Euro für kurzzeitige stationäre Betreuung auf.

Doch es wird noch teurer, denn Diabetes hat in der Regel viele Folgeerkrankungen. Das Risiko auf Nervenleiden steigt um das 5-Fache, die Herzinfarktsgefahr um das 2-Fache und die Chance auf eine Retinopathie (eine Netzhauterkrankung) steigt sogar um das 10-Fache. Die nun entstehenden Kosten liegen dann mit 1.965 pro Jahr und Patienten viermal so hoch und meist kommen weitere Pflegekosten mit 314 Euro und weitere Krankenhauskosten mit 794 Euro hinzu.