Diabetes hemmt die Lust auf Sex - bei Männern und bei Frauen

Von Cornelia Scherpe
2. August 2012

Menschen mit Diabetes büßen in mehreren Bereichen des Lebens an Qualität ein. Auch wenn sie gut auf ihre Krankheit eingestellt sind und mit Medikamenten und bewusster Ernährung der Blutzucker stabil bleibt, gibt es Folgeerscheinungen. Bei Männern war bereits bekannt, dass Diabetes auf das Sexleben schlagen kann. Sie verspüren weniger Lust und leiden teilweise an Erektionsstörungen. Doch auch die Libido der Frauen kann unter Diabetes leiden, dies zeigt nun eine aktuelle Umfrage.

In den USA wurden insgesamt 2.270 Frauen zu ihrem Sexleben befragt. 347 von ihnen litten an leichter Diabetes, wurden allerdings nicht mit Insulin versorgt. Weitere 139 hatten deutlich Diabetes und spritzten sich Insulin. Diese insgesamt 22 Prozent wurden als zwei Teilgruppen isoliert und ihre Antworten den übrigen Frauen gegenübergestellt.

Insgesamt waren zwei Drittel aller Frauen in den letzten zwölf Wochen mit Partnern im Bett gewesen. 19 Prozent der gesunden Frauen sagten daher, dass sie mit dem Sexleben nicht zufrieden seinen. Bei den Diabetikerinnen lag diese Zahl noch höher. Frauen mit Diabetes aber ohne Insulintherapie fanden ihr Sexleben in 26 Prozent der Fälle unbefriedigend und Diabetikerinnen mit Insulintherapie waren sogar zu 35 Prozent unzufrieden. Dies ist eine statistische Auffälligkeit.

Auch als man Faktoren wie den BMI, das Alter oder den Beziehungsstatus aus der Rechnung entfernte, blieb die klare Kluft zwischen den Zuckerkranken und den Gesunden. Das Risiko für ein unschönes Sexleben war bei den kranken Probandinnen im Schnitt um 50 Prozent erhöht, wenn sie Insulin brauchten und immerhin noch um 40 Prozent erhöht, wenn sie keines benutzen mussten.