Prädiabetes - Risiken für das Herz werden durch eine frühe Therapie nicht kleiner

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2012

Menschen mit einer Prädiabetes haben auf Dauer leicht erhöhte Blutzuckerwerte. Zwar ist es bei ihnen noch nicht so schlimm, dass man von Diabetes spricht, aber sie befinden sich in einer Art Frühstadium. Ärzte versuchen, diesen Menschen mit einem zeitigen Start der Insulin-Vergabe zu helfen oder sie verschreiben ihren Patienten Omega-3-Fettsäuren, um das Herz vor späteren Schäden zu bewahren. Die Auswertung einer Langzeitstudie zeigt nun aber, dass beide Bemühen umsonst sind. Trotz der frühen Therapien kann das Risiko für das Herz nicht verkleinert werden.

In der Studie waren über 12.5000 Menschen mit Prädiabetes betreut worden. Um zu verhindern, dass ihr gestörter Glukosestoffwechsel auf das Herz schlägt, wurden sie entweder mit Omega-3-Fettsäuren versorgt, oder erhielten bereits in ihrem Stadium Langzeit-Insulin. Im Schnitt verstarben die Probanden beider Gruppen nach 6,2 Jahren an einem Herzversagen, Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Die Risikosenkung entsprach demnach einem Erfolg von null Prozent.

Das einzig Positive der Insulin-Vergabe war ein Rückgang der Diabetes als solche. Die Gefahr auf einen Ausbruch der Krankheit sank um 28 Prozent. Die Herzrisiken blieben aber unverändert und zudem stieg leider die Gefahr für eine Hypoglykämie, also einen krankhaft zu niedrigen Blutzuckerwert.