Auch die Vorstufe zum Diabetes erhöht bereits das Schlaganfallrisiko

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2012

Man spricht von Prädiabetes, wenn jemand auf Dauer leicht erhöhte Blutzuckerwerte besitzt, allerdings die Grenze zum Diabetes noch nicht überschritten hat. Auch diese grenzwertigen Fälle sollten sich bereits in guter ärztlicher Kontrolle befinden, wie nun eine Meta-Analyse zeigt. Das Risiko auf einen Schlaganfall steigt nämlich bereits vor der eigentlichen Diabetes.

Die britischen Forscher haben ermittelt, ab wann die Zuckerwerte auch ohne offizielle Diabetes gefährlich werden: Ab einem Blutzuckerwert von 125 Milligramm pro Deziliter Blut spricht man von Diabetes. Die Vorstufe beginnt laut allgemeiner medizinischer Meinung bei 100 Milligramm pro Deziliter Blut. In der Meta-Studie nun wurde ermittelt, dass das Risiko auf einen Schlaganfall bei einem Wert von 100 Milligramm pro Deziliter Blut bereits bei 18 Prozent im Vergleich zu Menschen mit durchschnittlichen Zuckerwerten liegt. Das Risiko verstärkt sich, je höher der Wert klettert. So liegt es bei 110 Milligramm pro Deziliter Blut bereits bei 20 Prozent.

Gemessen werden all diese Werte im nüchternen Zustand, also in der Regel am Morgen vor dem Frühstück.

Bedenklich ist, dass der Richtwert für Prädiabetes bei fast einem drittel aller US-Menschen vorliegt. Sie sind demnach alle einem höheren Schlaganfallrisiko ausgesetzt, als gesunde Menschen mit normalen Zuckerwerten. Daher sollten alle Betroffenen bereits bei der Diagnose Prädiabetes ihren Lebensstil ändern und nicht erst, wenn die eigentliche Diabetes ausgebrochen ist.