Nervenschäden durch Diabetes

Von Cornelia Scherpe
25. Mai 2012

Diabetes ist nicht nur ein Problem mit dem Blutzucker, die Krankheit kann auch die Nerven eines Menschen in Mitleidenschaft ziehen. Tatsache ist, dass gut 60 Prozent aller Diabetiker früher oder später auch mit einer diabetischen Neuropathie zu kämpfen haben. Sie entwickeln also starke Schmerzen, die chronisch werden und damit auch den Alltag deutlich belasten.

Bisher wussten Mediziner nicht, wie genau die Zuckerkrankheit zu diesen Nervenproblemen führen kann, doch jetzt lieferten deutsche Forscher die Antwort. Schuld an dieser Folgeerkrankung ist ein Stoffwechselgift. Bei jedem Menschen wird das sogenannte "Methylglyoxal" als Produkt des Stoffwechsels hergestellt. Da es aber giftig für den Körper sein kann, hat es einen natürlichen Gegenspieler.

Dieser wandelt das Gift zu sogenannten Glyoxalasen um und diese sind nicht mehr gefährlich für die Nerven. Doch bei Diabetikern befindet sich zu viel Methylglyoxal im Körper, das konnte nun bewiesen werden. Gleichzeitig stellte man bei den Zuckerkranken fest, dass sie weniger Glyoxalasen im Körper aufwiesen. Das bedeutet also, dass das Stoffwechselgift bei ihnen nur unzureichend umgebaut und damit kaum entschärft wird. Das Gift kann seine schädliche Wirkung im Körper frei entfalten und damit eben auch die Nerven angreifen.

Die Patienten nehmen diese Schäden dann als starke Schmerzreize wahr. Da meist die Nervenfasern in den Extremitäten von dem Stoffwechselgift betroffen sind, treten in Armen und Händen sowie Beinen und Füßen die meisten Beschwerden auf. Allerdings werden auch oft Schmerzen im Bauch beklagt.