Mit einem Antirheumatikum Diabetes behandeln?

Wie eine Studie ergeben hat, kann ein Antirheumatikum den Ausbruch von Diabetes Typ 1 zeitlich nach hinten verschieben

Von Cornelia Scherpe
18. November 2011

Eine Studie mit Diabetikern des Typ 1 kommt zu dem Schluss, dass man die Zuckerkrankheit mit einem Antirheumatikum teilweise therapieren kann. Das Medikament heilt die Krankheit zwar nicht, aber es verschiebt sie zeitlich nach hinten.

Antirheumatikum schützt Betazellen vor Angriffen des Immunsystems

Dies gilt aber nur für die Autoimmunkrankheit Diabetes Typ 1. Dabei werden die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse vom eigenen Immunsystem als feindlich betrachtet und angegriffen.

Über die Jahre führt das zu einer immer geringeren Zahl der Betazellen, sodass am Ende diese ihre Funktion Insulin zu produzieren nicht mehr erfüllen können. Der Betroffene wird zuckerkrank. Das Antirheumatikum aber schützt die Betazellen vor den Angriffen des Immunsystems und verschiebt damit den Ausbruch von Diabetes Typ 1 in die Ferne.

Antirheumatikum verzögert Abbau der Betazellen, kann ihn aber nicht komplett aufhalten

Die Studie kam zu diesem Ergebnis, nachdem eine Probandengruppe von 112 Diabetikern des Typ 1 über zwei Jahre hinweg regelmäßig das Antirheumatikum bekam und dann in Relation zu einer Kontrollgruppe gesetzt wurde. Das Medikament verzögerte messbar den Abbau der Betazellen. Ganz aufhalten kann es den Prozess allerdings leider nicht.