Wissen über Krankheit hilft im Alltag

Wer sich bewusst mit seiner Diabetes-Erkrankung befasst, kommt im Alltag meist besser damit zurecht

Von Karla Hettesheimer
9. November 2011

Wer über die eigene Krankheit gut Bescheid weiß, dem fällt es im Alltag leichter, mit ihr umzugehen. Wie Forscher an den Universitäten Luxemburg und Metz herausfanden, hilft es Betroffenen, viel über ihre Krankheit zu wissen.

In der "Mondiab" Studie untersuchten die Wissenschaftler 400 Diabetes-Typ-1 Patienten auf den Umgang mit ihrer Krankheit. Am besten kommen demnach Diabetiker mit der Krankheit zurecht, die sich bewusst mit ihr beschäftigen. Wer viel über Diabetes weiß, sich selbst um die passende Ernährung kümmert und sich mit seinen Medikamenten auskennt, empfindet die Krankheit im Alltag am wenigsten behindernd.

Innere Motivation fehlt

Die Ergebnisse der Studie weisen allerdings darauf hin, dass rund ein Drittel der Teilnehmer meist nur durch äußere Einflüsse motiviert wird, auf die Gesundheit zu achten. Diesen Patienten fehlt die innere Motivation, sich mit ihrer Krankheit auseinander zu setzen. Der Antrieb

  • Medikamente zu nehmen,
  • Insulin zu spritzen oder
  • auf die Ernährung zu achten,

rührt meist aus der Angst, den Erwartungen von Angehörigen oder Ärzten nicht zu entsprechen.

Rund 15 Prozent der Befragten gab außerdem an, die Krankheit nicht richtig zu verstehen. Für 12 Prozent der Teilnehmer stellt sie sogar ein ernst zu nehmendes Hindernis im Alltag dar.

Diabetes-Patienten müssen den Umgang mit ihrer Krankheit erlernen

Aufgrund dieser Ergebnisse appellieren die Forscher an die behandelnden Ärzte, bei ihren Patienten ein Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen. Für einen erfolgreichen Umgang mit Diabetes ist ihrer Meinung nach nicht nur die medizinische Behandlung wichtig. Damit die Patienten auch im Alltag ein normales Leben führen können, ist es wichtig den Umgang mit der Krankheit zu lernen.