Ärzte warnen vor Ketoazidosen: So mancher Diabetiker nimmt seine Therapie nicht ernst

Wer sich als Diabetiker nicht an seinen Therapieplan hält, riskiert die lebensgefährliche Entgleisung des Stoffwechsels

Von Cornelia Scherpe
11. Mai 2015

Wer an Diabetes leidet, dessen Zuckerstoffwechsel funktioniert nicht mehr richtig. Bei Diabetes des Typ 1 handelt es sich um eine angeborene Autoimmunstörung. Die Antikörper greifen jene Zellen der Bauchspeicheldrüse an, die das Hormon Insulin herstellen. Daher muss der Patient bereits in jungen Jahren immer wieder den eigenen Blutzucker überprüfen und eine angemessene Menge an Insulin spritzen.

Auch bei Diabetes des Typ 2 kann dieses Spritzen notwendig werden. Diese erworbene Form der Krankheit geht auf eine Resistenz gegen Insulin zurück, daher muss künstliches Insulin von außen zugeführt werden.

Bei einer Ketoazidosen schwebt der Patient in akuter Lebensgefahr

Diabetologen beobachten bei ihren Patienten leider immer wieder, dass diese ihre verordnete Therapie nicht ganz genau nehmen. Sie vernachlässigen das Spritzen, oder beobachten ihre Ernährung nicht streng genug.

Das Resultat sind daher oft Ketoazidosen. Mit diesem Fachbegriff beschreiben Ärzte eine Entgleisung des Stoffwechsels. Bei einer diabetischen Ketoazidose kommt es auf Grund von absolutem Insulinmangel

  • zu einer hohen Ansammlung von Ketonkörpern im menschlichen Blut.

Der Patient schwebt dabei in akuter Lebensgefahr und muss ins Krankenhaus.

Ärzte warnen ihre Diabetes-Patienten immer wieder vor den Ketoazidosen, denn im Regelfall kann jeder Betroffene sie durch ein striktes Befolgen des Therapieplans verhindern.

Ketoazidosen aufgrund anderer Krankheiten

Die Praxiserfahrung zeigt dabei, dass bis zu 50 Prozent der Therapiefehler dann begangen werden, wenn der Patient gerade an einer weiteren Krankheit leidet. Wer durch eine Erkältung oder Durchfall geschwächt ist, denkt seltener an die Insulinspritze und hat weniger Lust zum Messen des Blutzuckers.

Manchmal vergisst man auch zu essen und trinkt zu wenig. Diese Abweichungen vom täglichen Alltag müssen aber gerade bei Diabetikern beachtet werden, sonst drohen die Ketoazidosen.

Ketoazidosen aufgrund von Alkoholkonsum

Ein weiterer Risikofaktor ist Alkoholkonsum. Unter Alkohol vergisst so mancher seine notwendige Therapie. Nicht selten werden Ärzte auch mit Fällen konfrontiert, in denen Diabetiker bewusst ihr Insulin falsch genommen haben, um schneller abzunehmen. In all diesen Fällen spielt man leichtfertig mit seinem Leben.