Neue natürliche Substanz regt Insulinproduktion bei Diabetes Typ 1 an

Forscher hoffen, dass der Naturstoff Harmin ein mögliches Heilmittel sein könnte

Von Nicole Freialdenhoven
17. März 2015

Bei einer Diabetes Typ 1 fehlt es dem Körper an sogenannten Beta-Zellen, die Insulin produzieren. Dies führt wiederum dazu, dass sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet und auch die noch vorhandenen insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift.

Betroffene müssen Insulin also regelmäßig von außen zuführen. Forscher des Mount Sinai Hospitals in New York haben nun jedoch möglicherweise eine Möglichkeit entdeckt, das Wachstum der Beta-Zellen anzuregen.

Beta-Zellen bei Mäusen verdreifachen sich unter Harmin-Vergabe

Dabei handelt es sich um den Naturstoff Harmin, der aus der Steppenraute (Peganum harmala) isoliert wird und dessen Wirkung auf das zentrale Nervensystem bereits bekannt ist. In Tests mit rund 100.000 verschiedenen potenziellen Wirkstoffen war Harmin die einzige Substanz, die zumindest bei Zellkulturen im Labor eine Teilung und Vermehrung der Beta-Zellen auslöste.

Bei ersten Experimenten mit diabetischen Mäusen bestätigte sich die Wirkung: Durch die Gabe von Harmin verdreifachten sich die Beta-Zellen und die Blutzuckerkontrolle wurde verbessert.

Effekte auf menschliches Gehirn müssen umgangen werden

Die Wissenschaftler hoffen nun, erstmals ein mögliches Heilmittel für Diabetes Typ 1 gefunden haben. Allerdings müssen zunächst Wege gefunden werden, die Effekte des Harmin auf das menschliche Gehirn zu umgehen, ehe erste Medikamente entwickelt werden können.