Wie ein hoher Cholesterinwert vor Diabetes schützt

Menschen mit genetisch bedingtem erhöhten Cholesterinspiegel erkranken seltener an Diabetes des Typ 2

Von Cornelia Scherpe
16. März 2015

Zu hohe Cholesterinwerte kommen meist von einer ungesunden Lebensweise. Es gibt jedoch auch Menschen, die trotz guter Ernährung und reichlich körperlicher Betätigung zu hohes Cholesterin haben.

In diesem Fall spricht man von der genetisch bedingten Hypercholesterinämie. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung, mit der die Betroffenen bereits zur Welt kommen.

Positiver Effekt auf Blutzucker wird durch Statine beseitigt

Nun hat eine Studie gezeigt, dass die Störung auch eine gute Kehrseite hat: Die Patienten erkrankten seltener an Diabetes des Typ 2. Gleichzeitig erklärt diese Erkenntnis, warum viele unter einer Behandlung mit Statinen plötzlich ein hohes Diabetes-Risiko haben. Da die Statine die Cholesterinwerte künstlich senken, wird der positive Effekt auf den Blutzucker ebenfalls beseitigt.

Statine sind sehr wirksam und eigentlich sehr gut verträglich. In den letzten Jahren waren sie allerdings immer wieder in den medizinischen Schlagzeilen, da sich gezeigt hatte, dass die Anwender überdurchschnittlich oft Diabetes bekamen. Diesen Zusammenhang konnte man sich nicht erklären.

Probanden mit Hypercholesterinämie haben seltener Diabetes

Die aktuelle Studie mit 63.320 Teilnehmern brachte nun Licht ins Dunkel. Bei den Probanden hatte es sich nicht nur um Menschen mit familiärer Hypercholesterinämie gehandelt, sondern auch um deren nächsten Angehörigen ohne Stoffwechselstörung.

So konnte eine Kontrollgruppe gebildet werden. Es zeigte sich, dass Menschen mit Hypercholesterinämie tatsächlich zu 51 Prozent seltener Diabetes hatten als ihre gesunden Angehörigen.

Die Forscher betonen jedoch, dass der Schutz vor Diabetes keinesfalls wichtiger ist als die Kontrolle zu hoher Cholesterinwerte. Wer vom Arzt Statine verschrieben bekommt, der sollte diese in jedem Fall auch nehmen.