Typ-2-Diabetes: Die Hälfte der Fälle wäre vermeidbar

Verhinderung und Linderung von Diabetes durch Sport

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Diabetes des Typ 1 ist angeboren und zählt zu den Autoimmunkrankheiten. Diabetes des Typ 2 dagegen ist die erworbene Form der Krankheit und geht entweder auf starkes Übergewicht, oder aber auf den Alterungsprozess zurück.

Wie wichtig der Lebensstil ist, zeigen Studien immer wieder. Eine ältere US-Studie aus dem Jahr 1992 hatte beispielsweise insgesamt 21.300 US-Ärzte betreut. Die Mediziner waren damals zwischen 40 Jahren und 84 Jahren alt gewesen. Im Beobachtungszeitraum von fünf Jahren erkrankten 285 an Diabetes des Typ 2.

Je mehr Sport, desto weniger Risiko

Ein Blick auf den Lebenswandel der gesamten Gruppe zeigte, wie wichtig Sport zur Prävention ist. Wer wenigstens einmal in der Woche moderaten Sport betreibt, der senkt sein Diabetes-Risiko bereits um 23 Prozent. Echte Bewegungsfans, die fünfmal oder mehr in der Woche aktiv werden, kommen mit 42 Prozent sogar fast auf eine Halbierung des Risikos.

Wichtig ist aber auch die Erkenntnis, dass es selbst nach der Diagnose Diabetes nicht zu spät ist, mit dem Sport anzufangen. Die Aktivität beeinflusst auch während der Krankheit den Stoffwechsel positiv. Dies zeigt eine aktuelle Studie sehr eindrucksvoll.

Verhinderung von Diabetes durch Sport selbst bei hohem Risiko

An ihr hatten 550 Männer und Frauen aus Finnland teilgenommen. Bei allen war bereits die Glukose-Toleranz gestört und Diabetes daher nur eine Frage der Zeit. Die Hälfte erhielt nun eine Beratung, wie der Lebensstil gebessert werden kann. Die übrigen wurden darüber hinaus beim Durchführen dieser Ratschläge auch kontrolliert und betreut.

Nach vier Jahren hatten viele aus der ersten Gruppe Diabetes bekommen, während die zweite Gruppe durch Ernährung und Sport ihre Glukose-Toleranz stabilisieren konnte. In Zahlen ausgedrückt: In Gruppe 2 waren 60 Prozent der Diabetes-Fälle verhindert worden.

Die Forscher schließen daraus, dass die Hälfte aller Erkrankungen vermeidbar ist. Die Betroffenen einer Risikogruppe müssen schlicht mehr auf ihre Ernährung und insbesondere auf sportliche Aktivität achten.