Die Gefahr auf Diabetes: Hohe Belastung am Arbeitsplatz ist ein Risikofaktor

Von Cornelia Scherpe
11. August 2014

Diabetes des Typ 2 entsteht bei falscher Ernährung und mangelnder Bewegung. Es gibt jedoch auch weitere Risikofaktoren wie Veranlagung und das fortschreitende Alter. Nun haben Forscher herausgefunden, dass man einen weiteren Faktor hinzufügen kann: Den Stress am Arbeitsplatz. Wer demnach häufig einer enormen Belastung ausgesetzt ist und dabei keinen Einfluss auf die Vorgänge nehmen kann, dessen Risiko auf Diabetes des Typ 2 steigt merklich.

Gearbeitet hatten die Forscher mit den Daten von 5.300 Menschen, die in den 1980er- und 1990er Jahren an einer Kohortenstudie teilgenommen hatten. Alle waren zu diesem Zeitpunkt berufstätig gewesen und hatten unter anderem Angaben zum individuell erlebten Stress bei der Arbeit gemacht. Die Forscher kontrollierten, wer den den folgenden Jahren an Diabetes des Typ 2 erkrankte und fanden dabei tatsächlich einen Zusammenhang.

Je gestresster, desto höher das Diabetes-Risiko

Wer angegeben hatte, öfter unter starker Belastung zu stehen, dessen Risiko war messbar erhöht. Einen Zufall schließen die Forscher aus, denn die Gefahr stieg in Abhängigkeit von der Intensität der Belastung. Je gestresster ein Arbeiter war, desto höher war sein Diabetes-Risiko. Der Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn die Forscher ganz bewusst andere Faktoren wie das Alter und das Gewicht aus der Rechnung entfernten.

Viele Menschen potenziell gefährdet

In der Studie waren es 20 Prozent der Befragten, die über hohen Stress bei gleichzeitig wenig Einflussmöglichkeiten auf ihre Tätigkeiten beschrieben. Das bedeutet, dass im Schnitt jeder fünfte Arbeitnehmer von dieser Belastung betroffen ist. Die Studie zeigt daher nicht nur, dass Diabetes und Arbeitsstress zusammenhängen, sondern auch wie viele Menschen potenziell gefährdet sind.

Da Diabetes des Typ 2 längst eine Volkskrankheit geworden ist, sucht man nicht nur nach neuen Behandlungsmöglichkeiten, sondern auch nach Wegen der Prävention und da sind offenbar auch die Arbeitgeber gefragt.

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