Gehirn hat Einfluss auf Diabetes - Stoffwechselsteuerung näher erforscht

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juni 2014

Das Gehirn hat einen größeren Einfluss auf Stoffwechselprozesse und damit auf die Entwicklung von Diabetes Typ 2 als bisher angenommen. Zu dieser Erkenntnis kamen nun Forscher der TU München, die gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung neue personalisierte Therapien entwickeln wollen. Sie erkannten, dass eine Mischung aus Bewegungsmangel und fettiger, zuckerreicher Ernährung zu Entzündungsprozessen im Gehirn führen, das dadurch nicht mehr auf Hormonsignale reagieren kann.

Stoffwechsel durch Bewegungsmangel und fettige, zuckerreiche Ernährung gestört

Der Hypothalamus im Gehirn ist gewissermaßen die Steuerzentrale, in der Hormon- und Nervensignale aus dem ganzen Körper zusammenlaufen und den Stoffwechsel steuern. Werden die Kontrollfunktionen des Gehirns gestört, kommt es wiederum zu einem Versagen der Bauchspeicheldrüse und damit zu Diabetes mellitus.

Die wichtigste Therapie ist daher eine Umstellung der Ernährung auf gesunde Kost und mehr Bewegung, so dass sich das Gehirn wieder erholen und seine Kontrollfunktion wieder aufnehmen kann. Wo dies nicht möglich ist, hat sich ein Magenbypass als erfolgreiche Therapie erwiesen. Dabei ist heute keine Operation mehr notwendig, denn ein Bypass lässt sich auch mit Medikamenten imitieren. Zumindest bei Mäusen zeigten sich hier erste Behandlungserfolge.