Wenn diabetische Kinder erwachsen werden: So helfen Eltern ihnen durch die Pubertät

Von Nicole Freialdenhoven
13. März 2014

Auch für Eltern mit gesunden Kindern ist die Pubertät mit all ihren Dramen und Krisen eine große Herausforderung.

Akzeptanz gegenüber Freiräumen

Für Eltern, deren Kinder an Diabetes leiden, ist diese Phase jedoch mit ganz besonderen Sorgen verbunden. So müssen die Eltern akzeptieren, dass sich die Kinder von ihnen abnabeln und neue Freiräume ausprobieren wollen - und sich dabei auch selbst um ihren Blutzuckerspiegel kümmern wollen.

Gerade am Anfang wird es dabei zu Problemen kommen, warnen Experten. So wird der Nachwuchs ab und zu die Insulinspritze vergessen oder beim gemütlichen Abend mit Freunden zu ungesundem Essen greifen und damit den Blutzuckerspiegel durcheinander bringen. Diese Erfahrungen müssen die Jugendlichen jedoch selbst machen. Kritisieren und warnen die Eltern ständig, zieht sich das Kind nur zurück und blockt jedes Gespräch ab.

Kontrolle an das Kind stufenweise abgeben und sich in Verständnis üben

Stattdessen ist es sinnvoller, dem Kind nach und nach die Kontrolle über die Krankheit zu übergeben: Erst sollte es selbst den Blutzucker messen lernen, dann die Insulindosis selbst bestimmen und das Blutzuckertagebuch führen.

Zudem sollten die Eltern Verständnis dafür aufbringen, dass das pubertierende Kind einen starken Wunsch nach Normalität hat und einfach "sein will, wie alle anderen auch" - hier helfen Trost und Verständnis weit mehr als Vorwürfe, wenn dem Kind einmal der Blutzucker entgleist ist.